Reto Nause will nicht Mitte-Präsident werden

Bern,
Der Berner Nationalrat Reto Nause hat beschlossen, nicht für die Position als Mitte-Präsident zu kandidieren. Philipp Matthias Bregy bleibt der grosse Favorit.

Das Wichtigste in Kürze
- Zu Beginn hat Reto Nause Interesse am Amt des Mitte-Parteipräsidenten gezeigt.
- Nun hat der Berner definitiv entschieden: Er will die Pfister-Nachfolge nicht antreten.
- Damit dürfte kein Weg mehr an Philipp Matthias Bregy vorbeiführen.
Im Rennen um die Nachfolge von Gerhard Pfister als Mitte-Parteipräsident gibt es eine gewichtige Absage: Der Berner Nationalrat Reto Nause verzichtet auf eine Kandidatur, teilt die Mitte Kanton Bern am Montag mit.
Als Grund für seinen Verzicht führt Nause die Kandidatur des Fraktionschefs Philipp Matthias Bregy an.
Viel Lob für Bregy von Nause
«Bregy wird einen wirtschaftsfreundlichen, nachhaltigen und sozialen Mitte-Kurs weiterführen», ist Nause überzeugt. Beispielsweise stehe er für die «Bilateralen III» ein.
Zudem lobt Nause Bregys Arbeit als Fraktionschef: «Er hat die Fraktion brillant geführt. Es gibt keinen Grund, in ihm nicht einen Garanten für die erfolgreiche Mitte-Politik zu sehen.»

Dennoch bedauert die Mitte Kanton Bern die Absage von Nause, heisst es in der Mitteilung weiter. Mit seiner jahrelangen Erfahrung hätte er laut seiner Partei das Rüstzeug für das Amt mitgebracht.
Im Januar, nach dem Bekanntwerden von Pfisters Rücktritt, hatte Nause noch Interesse am Amt gezeigt. Für einen definitiven Entscheid brauch er aber noch etwas Zeit, sagte er damals. Nun ist dieser also gefallen.
Philipp Matthias Bregy wohl konkurrenzlos
Der Walliser Nationalrat Bregy ist spätestens nach der Nause-Absage der haushohe Favorit auf die Pfister-Nachfolge. Er ist nämlich der einzige Kandidat, der noch im Rennen verbleibt.
In der vergangenen Woche hat sich mit der Mitte-Nationalrätin Nicole Barandun beispielsweise auch die letzte aussichtsreiche Frau zurückgezogen.
Im Gegensatz zu Nause ist Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter gar nie richtig ins Rennen eingestiegen. Die Baselbieterin hat am Montag jetzt aber auch noch definitiv abgesagt. Sie möchte ihre Verantwortung in der Aussenpolitik und in der Wirtschaft weiterhin wahrnehmen, sagt sie der Agentur Keystone-SDA.
Die Bewerbungsfrist ist allerdings noch nicht abgelaufen. Bis am 28. April könnten interessierte Personen theoretisch noch ihre Ambitionen anmelden.
Ende Juni wird Gerhard Pfister dann abtreten. An der Delegiertenversammlung vom 28. Juni soll die definitive Entscheidung über seine Nachfolge fallen.
Nach dem Bundesratssitz und dem Parteipräsidium dürfte es in der Mitte-Partei bald noch einen dritten wichtigen Posten zu besetzen geben. Sollte Bregy Präsident werden, wird ein neuer Fraktionsvorsitz gesucht. Dann wird zum dritten Mal innert kürzester Zeit das Mitte-Kandidatenkarussell wieder drehen.