Bregy (Mitte): Selbst Personen ohne Führerausweis profitieren bei Ja
Oberwallis 26.10.2024 - 03:27
Der Walliser Mitte-Nationalrat Philipp Matthias Bregy hat keinen Führerausweis, setzt sich aber für ein Ja zum Nationalstrassen-Ausbau ein. Ein Gastbeitrag.
Das Wichtigste in Kürze
- Am 24. November 2024 stimmt die Schweiz über den Ausbau der Nationalstrassen ab.
- Philipp Matthias Bregy (Mitte VS) spricht über die Vorlage, die er befürwortet.
- Die Engpassbeseitigung würde Staustunden reduzieren und die Sicherheit erhöhen.
Ja, es stimmt. Ich habe keinen Führerausweis, habe nie einen gehabt, dies die vielleicht nicht unwichtige Präzisierung. Und trotzdem oder vielleicht gerade deswegen setze ich mich seit Jahren für Vielfalt in der Verkehrspolitik ein.
Gute Verkehrspolitik bedeutet nicht, entweder öffentlicher Verkehr oder gemischter Individualverkehr, sondern sowohl als auch.
Die ideologische Verteufelung der Autofahrenden ist daher genauso wenig sachgerecht wie die latente Forderung nach einer stärkeren finanziellen Belastung derer. Viele Menschen sind in der Schweiz auf die Benutzung des Autos angewiesen.
Viele davon sind zeitlich nicht flexibel, weil sie zum Beispiel nicht über gleitende Arbeitszeiten verfügen. Sie dürfen für die Nutzung des Autos nicht bestraft werden.
Gut ausgebaute und intakte Strassen sowie faire Bedingungen sind daher für die Autofahrenden wie für Wirtschaft und Gesellschaft bedeutungsvoll.
Staustunden kosten Unternehmen Geld
Und glauben Sie, für dieses Engagement braucht es keinen Führerausweis. Denn auch als Beifahrer weiss ich, was Stau heisst. Er dauert auf dem Beifahrersitz nicht weniger lang als hinter dem Steuer.
Vor allem weiss ich, was über 48'000 Staustunden für diejenigen bedeuten, die davon betroffen sind: Sie kosten Nerven und verursachen Kosten. Beides wenig interessant. Was Privat ärgerlich ist, kostet die Unternehmen viel Geld.
Damit aber nicht genug. Die Staus auf den Autobahnen verursachen Umwegverkehr. Dieser belastet Agglomerationen und Dörfer, verursacht Mehrverkehr in bewohnten Gebieten und schmälert die Sicherheit in Dorfkernen.
Und auch ökologisch machen die zusätzlichen Fahrkilometer keinen Sinn. So gesehen dürfen eigentlich nur diejenigen gegen Engpassbeseitigung auf den Autobahnen sein, die gar keinen gemischten Individualverkehr wollen.
Autobahn-Ausbau nutzt vielen Menschen
Für alle anderen müsste klar sein, dass die Engpassbeseitigung im Interesse der Verkehrsteilnehmer und der Dörfer in Autobahnnähe sind und nicht nur Staustunden reduzieren, sondern die Sicherheit erhöhen.
Selbst Menschen, die wie ich keinen Führerausweis haben, profitieren bei einem JA am 24. November. Ich habe zwar nicht die Lizenz zum Autofahren, aber immerhin diejenige, mich für flüssigen Verkehr auf unseren Autobahnen einzusetzen. Hiervon mache ich Gebrauch, machen Sie es doch ebenso.
Zum Autor: Philipp Matthias Bregy (*1978) ist Walliser Mitte-Nationalrat.