«Last Christmas»-Chalet in Saas Fee: Anschauen verboten!

Jahrelang war es ein Magnet für Fans von Superstar George Michael. Jetzt darf man das weltberühmte «Wham-Chalet» in Saas Fee nicht mehr besichtigen.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein Chalet in Saas Fee VS diente als Kulisse für «Last Christmas» von «Wham».
- Fans pilgerten regelmässig zum Drehort des Videos.
- Jetzt ist Schluss! Am Waldweg steht ein Schild: «Privat - Durchgang verboten».
Dieses Haus im Wallis ist weltberühmt – dank Megastar George Michael (†53). Das «Wham-Chalet» in Saas Fee VS ist der Star im Video zu «Last Christmas».
Hier liefern sich der Briten-Sänger, Bandkollege Andrew Ridgeley (heute 62) und ihre Begleiterinnen 1984 eine Schneeballschlacht.

Das Video hat heute über eine Milliarde (!) Views allein auf Youtube.
Doch jetzt gibt’s Ärger im Winteridyll: Der Besitzer greift durch. «Privat – Durchgang verboten», steht neu auf einem roten Schild rund fünfzig Meter vor dem Haus.
Heisst: Wer nicht im «Last Christmas»-Chalet oder einem der wenigen Nachbarhäuschen wohnt, hat hier nichts zu suchen.

Darum darf man nicht mehr zum Chalet laufen
Was ist passiert?
Nau.ch ist vor Ort – und weiss: Influencer strömten zum Chalet des erfolgreichsten Weihnachtshits aller Zeiten. Sie belagerten das Haus, kletterten über den Zaun, filmten die Umgebung.
Im Dorf erzählt man sich, einige hätten sogar durch die Fensterscheiben geschaut.

Ausschlaggebend war offenbar die BBC-Doku zum 40-Jahre-Jubiläum des Hits, die vergangenen Dezember ausgestrahlt wurde. (Nau.ch traf dazu Wham-Mitglied Andrew Ridgeley im Bergdorf.)

Viele Wham-Fans glauben, dass auch die Video-Szenen am Weihnachtstisch im Innern des Chalets gedreht wurden. Tatsächlich stammen die Kamin- und Weihnachtsbaum-Szenen aber aus dem Chalet Tita, das heute der Gemeinde gehört.
Influencer schauten sogar durchs Fenster rein
Darunter leidet das Chalet, das im Video von aussen zu sehen ist. «Der amerikanische Besitzer hatte genug von all den Gaffern», erzählt ein Informant aus dem Dorf, als Nau.ch vor Ort ist. «Er will auch mit dem ganzen Hype nichts zu tun haben.»
Die Gemeinde will auf Anfrage keine Fragen beantworten.
Die Tourismusstelle des Saastals bestätigt dann aber: «Der Weg ist privat, wodurch die Gemeinde hier keinen Einspruch hat und dies vom Besitzer selbst entschieden werden kann.»
Auch hier heisst es: «Es ist anzunehmen, dass Leute, die die Wohnzone gestört haben, einen grossen Einfluss haben. Es gibt immer wieder Anfragen, die wir leider enttäuschen müssen.»
Einziger Lichtblick für «Wham»-Fans: Während der Weihnachtszeit gibt es einen offiziellen «Wham Walk», den man für fünf Franken buchen kann.
«Während dieser geführten Touren liegt eine entsprechende Erlaubnis vor, die Strasse, in dem sich das Chalet befindet, zu besuchen.»
Wer auf eigene Faust hinkommt, guckt in die Röhre.