YB: Wie kamen Ostkurve-Fans in den Oberrang?
Bern 23.01.2024 - 07:16
Trotz Schliessung des Sektors schafften es wohl einige Fans der Ostkurve bei YB gegen GC ins Stadion. Der Club will das Geschehen nun sorgfältig aufarbeiten.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Zuge einer Kollektivstrafe blieb die Berner Ostkurve beim Rückrundenstart geschlossen.
- Trotzdem versammelten sich viele Fans in der Partie gegen GC im Oberrang.
- YB gibt an, dass auf allfällige Regelverstösse reagiert werden würde.
Zum Rückrundenstart musste Meister YB im Stadion Wankdorf auf die Ostkurve verzichten. Der Fan-Sektor D-Parkett musste geschlossen bleiben – die Folge von Ausschreitungen nach dem GC-Auswärtsspiel im September.
Trotzdem können die Berner beim 1:0-Sieg zum Rückrunden-Auftakt gegen GC auf grosse Unterstützung zählen. Mit Banner, Schals und Fangesängen sorgen die YB-Fans in der zweiten Halbzeit trotz der Sektor-Sperrung für organisierten Support. Zwischenzeitlich werden sogar Pyros gezündet.
Aber wie sind Fans der Ostkurve trotz der Schliessung des Sektors ins Stadion gelangt? YB hatte als Massnahme den Ticketverkauf stark eingeschränkt: Nur Ticketkäufer der letzten vier Jahre konnten Karten erwerben und Weitergaben von Tickets wurden verboten.
YB will Geschehen sorgfältig aufarbeiten
Auf Nachfrage von Nau.ch antwortet der Club: «Der grösste Teil der Fans, die sich dort in der zweiten Halbzeit versammelten, bestand aus Fans mit Tickets der Sektoren C und D Balkon.» Der Verdacht, dass auch einzelne Abonnenten aus der Ostkurve an ein solches Ticket gekommen seien, liege nahe.
YB sei nun daran, das Geschehen vom Samstag sorgfältig aufzuarbeiten. «Sollten wir Missachtungen unserer Regeln feststellen, werden wir entsprechend reagieren», heisst es weiter. Die Behörden hätten bezüglich Umsetzung der verfügten Massnahmen aber positives Feedback gegeben.
Kollektivstrafe sorgte für weitläufige Kritik
Die Kollektivstrafe hatte bereits im Voraus für grosse Diskussionen gesorgt. So waren zwischenzeitlich sogar Proteste verschiedener Fan-Gruppen angekündigt worden. Auf eine grosse gemeinsame Protestaktion wurde dann aber doch verzichtet.
Auch YB hatte die Kollektivstrafe bedauert. Der Club schrieb in einem Communiqué: «Mit der nun beschlossenen Kollektivstrafe werden mehrere Tausend Fans für das inakzeptable Verhalten weniger Individuen bestraft.»