BSC Young Boys: Gründung und Geschichte des Berner Fussballclubs
Bern 11.09.2024 - 15:18
Der BSC Young Boys wurde 1898 gegründet. Mittlerweile gehört er zu den grössten Sportvereinen der Schweiz.
Das Wichtigste in Kürze
- YB wurde im Jahr 1898 von vier Gymnasiasten gegründet.
- Nach der Abspaltung des FC Bern wurden die Clubs Rivalen.
- 1925 zogen Young Boys in das Wankdorf Stadion.
Der BSC Young Boys hat sich über die Jahre hinweg zu einem der mitgliederstärksten Sportvereine der Schweiz entwickelt. Seit 1925 ist der Fussballclub im Stadion Wankdorf zu Hause. Die Geschichte beginnt jedoch schon Jahre zuvor.
BSC Young Boys: Gründung und Name
Der Name Young Boys ist eine Anlehnung an den Basler Club Old Boys. Am 14. März 1898 gründen Max und Otto Schwab, Hermann Bauer und Franz Kehrli in Bern den FC Young Boys. Als Clubfarben wählen die Gymnasiasten die Farben Gelb und Schwarz.
Die allererste Partie in der YB-Geschichte wird am 17. Juni 1898 ausgetragen. Gegner ist der FC Viktoria, das Spiel gewinnt YB.
Abspaltung des FC Bern
In den ersten Jahren nach der Gründung sind die Young Boys noch als Schülermannschaft beim FC Bern gemeldet. Doch mit der Zeit werden immer mehr YB-Akteure beim FC Bern in der 1. Mannschaft eingesetzt, was zu Unruhen führt.
Die Young Boys stehen 1898 also bereits vor einer wegweisenden Entscheidung: Eine Fusion mit dem FCB – oder aber die Abspaltung. Mit der definitiven Trennung wird aus dem FC Young Boys ein eigener Verein. Zudem entsteht damit eine erste grosse Rivalität mit dem heimischen FC Bern.
Im Jahr 1900 wird YB offiziell in den Schweizer Fussballverband aufgenommen. Von da an nimmt der Club an den Meisterschaften teil.
Neues Stadion und neuer Name
Die Spieler des Berner Fussballclubs spielen in der Zeit noch auf dem Schwellenmätteli. Erst ab 1904 wird der Spitalacker-Platz das Zuhause von YB. Wegen des Ersten Weltkriegs wird der Platz ab 1913 jedoch als Kartoffelfeld genutzt.
Die Mannschaft muss also erneut ihr Zuhause wechseln. Fortan trainieren sie auf dem Sportplatz Kirchenfeld, welches ihnen der FC Bern gegen eine jährliche Miete zur Verfügung stellt. Erst sieben Jahre später kehren sie auf den Spitalacker zurück.
Die Young Boys halten jedoch Ausschau nach einer neuen Heimat und werden fündig: Im Jahr 1925 ziehen die Gelb-Schwarzen in das neu erbaute Stadion Wankdorf.
Dies ganz zum Ärger des FC Bern. Der Umzug in das 30'000-Plätze-Stadion sorgt beim Rivalen für grossen Neid, weswegen sogar der damalige Zentralpräsident Schlegel eingreifen muss.
Zwischen den Vereinen wird ein Vertrag aufgestellt, welcher fordert, alles zu vermeiden, was dem gegenseitigen Einvernehmen schaden könnte.
Pünktlich zum Umzug vom Spitalacker in das Stadion Wankdorf ändert YB auch seinen Namen. Der Verein agiert neu unter dem bis heute bekannten Namen Berner Sport Club Young Boys.
YB schafft es in den darauffolgenden Jahren immer in die obere Tabellenhälfte. Schnell merkt die Vereinsführung, dass das neue Stadion über zu wenig Platz verfügt. So wird das Zuhause ab 1930 weiter ausgebaut. Die Zuschauer-Kapazität erhöhte sich auf 42'000.
Wegen der Weltmeisterschaft im Jahr 1954 wird das Stadion erneut vergrössert. 64'000 Plätze bietet es fortan.
Düstere 90er-Jahre für YB
Zwischen 1951 und 1964 feiern die Gelb-Schwarzen mehrere grosse Erfolge. Doch die glorreichen Jahre halten nicht ewig an. Bald schon bewegt sich der Club nur noch im Mittelmass. Und in den 90ern werden die Jahre in Bern noch schwieriger.
1997 muss der BSC Young Boys den bitteren Gang in die NLB antreten. Er ist finanziell bereits arg gebeutelt.
1999 droht sogar der Fall in die 1. Liga – und der finanzielle Bankrott. In dieser Zeit steht es sehr schlecht um den Berner Fussballclub.
Doch es folgt eine bis heute denkwürdige Phase in der Vereinsgeschichte. YB kann sich wieder fangen und verhindert den Abstieg. Zudem wird parallel die BSC Young Boys Betriebs AG gegründet. Diese übernimmt fortan die Geschicke der ersten Mannschaft.
Aufbruchstimmung im Exil Neufeld
2001 findet zum Saisonstart der letzte Auftritt im alten Stadion Wankdorf statt. Es folgen vier Jahre im Exil. Das Berner Neufeld-Stadion wird zur temporären Heimat für YB.
2005 zieht YB ins neu erbaute Stadion Wankdorf um, dass zunächst über Jahre den Namen «Stade de Suisse» trägt. Das erste Spiel in der neuen Heimat findet noch vor der offiziellen Eröffnung statt.
Treue Fangemeinde trotz Durststrecken
Der traditionsreiche Fussballverein gewinnt über die Jahre hinweg immer mehr Fans für sich. Heute ist YB auch bekannt für seine treue Fangemeinde. Im Jahr 2019 ist der BSC Young Boys mit rund 22'000 Vereinsmitgliedern und 187'700 verkauften Jahresabos der mitgliederstärkste Schweizer Sportverein.
YB hat einige Durststrecken hinter sich. Umso grösser ist die Freude, als es 2018 gelingt, die Schweizer Meisterschaft nach 32 Jahren wieder zu gewinnen.
Der Titel bleibt in Bern
Was folgt, ist eine Ära der Dominanz. Viermal in Serie gewinnen die Young Boys den Titel in der Super League.
2021 holt sich das Team die Trophäe unter der Führung von Trainer Gerardo Seoane mit 29 Punkten Vorsprung. Das ist Rekord.
Nach einem Jahr Pause, in dem der FCZ den Titel holt, gelingt YB 2023 das Double unter Trainer Raphael Wicky. Auch in der darauffolgenden Saison gewinnen man die Meisterschaft.
Bis heute haben die Berner insgesamt 17 Meistertitel und acht Cup-Siege eingeheimst. Und die Geschichte geht weiter.