WWF und Pro Natura ziehen Beschwerde zu Aarwangen weiter

Bern,
WWF und Pro Natura ziehen ihre Beschwerde gegen die geplante Umfahrungsstrasse in Aarwangen vor das Berner Verwaltungsgericht.

Die Umfahrung Aarwangen wird zum Fall für das Berner Verwaltungsgericht. WWF und Pro Natura ziehen ihre Beschwerde weiter, wie sie am Freitag mitteilten.
Der Berner Regierungsrat hatte sie im März als unbegründet abgewiesen. Damit beharre der Kanton auf einem überholten Verkehrssanierungsprojekt aus dem letzten Jahrhundert, kritisierten die Umweltverbände.
Die geplante Umfahrungsstrasse gefährde bedrohte Tierarten, darunter die Schleiereule, Fledermausarten und seltene Kröten. Die sogenannten Smaragd-Arten stünden unter europaweitem Schutz, was bei der Strassenplanung höchstens ansatzweise in Betracht gezogen worden sei.
Ein Konflikt zwischen Naturschutz und Infrastruktur
Die Umweltverbände verlangen ein Gutachten zur Frage, welche Verpflichtungen sich aus der Berner Konvention für das Smaragdgebiet Oberaargau ergeben. Auch fordern sie eine Verträglichkeitsprüfung des Strassenplans.
Es handle sich ohnehin um eine «Planung von vorgestern». Nicht nur Schutzgebiete würden in Mitleidenschaft gezogen, sondern auch wertvolle Ackerböden der ansässigen Bauern und die im Mittelland immer selteneren Erholungsgebiete.
Das Berner Stimmvolk hat die Verkehrssanierung im Oberaargau 2023 gutgeheissen. Der Kredit von knapp 100 Millionen Franken für die Verkehrssanierung im Oberaargau wurde mit 51,7 Prozent Ja-Stimmen genehmigt. Der stark befahrene Ortskern von Aarwangen soll mit einer Umfahrungsstrasse vom Durchgangsverkehr entlastet werden.
Weitere Beschwerden gegen Strassenprojekte
Gegen die Pläne sind noch weitere Beschwerden hängig, ebenso gegen die Verkehrssanierung im Raum Burgdorf-Oberburg-Hasle. Auch sie wurde 2023 vom Volk angenommen.