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Lars Lunde: «YB kann es sich nicht erlauben, zu jammern»

Lars Lunde
Lars Lunde

Bern 09.11.2024 - 03:26

Die Verletzungshexe schlägt bei den Verteidigern von YB gnadenlos zu. Für Nau.ch-Kolumnist ist dies keine Entschuldigung.

Lars Lunde YB
Lars Lunde ist Kolumnist bei Nau.ch. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Nau.ch-Kolumnist Lars Lunde fordert von YB gegen Lugano einen Sieg.
  • Mit Joel Monteiro sollten die Trainer einmal ein ernstes Wörtchen sprechen.
  • Die Zwei-Spiel-Sperre gegen ihn ist hingegen übertrieben, so die YB-Legende.

Enttäuschende Leistung gegen Zürich, anständiger Auftritt in der Champions League. Jetzt müssen am Wochenende im Wankdorf gegen Lugano drei Punkte her. Verletzungshexe hin oder her!

Ob Benito und Lauper auch ausfallen, ob Camara und Hadjam spielen können, das darf keine Rolle spielen. YB kann es sich im Moment schlicht nicht erlauben, zu jammern. Wenn es die Schmerzen zulassen, sollte ein Spieler eingesetzt werden.

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Sandro Lauper verzieht das Gesicht gegen Schachtar. - Keystone

Zuletzt wurde mir zu viel schöngeredet, es ging zu viel um die Verletzungsliste. Egal, wer spielt – Leistung muss her. Das vermisse ich im Moment. Nach wie vor fehlen die Leader, die zeigen, wo es hingehen soll. Zudem harmonieren in Bern die Ausländer nicht.

Warum sich derzeit so viele Verteidiger verletzen? Auch ich kann es mir nicht abschliessend erklären.

YB ist nicht spritzig

Was mir aber schon länger auffällt, ist, dass andere Teams deutlich spritziger sind als die Berner. YB ist hier vielen Teams unterlegen. Das kann in der momentanen Situation natürlich auch mentale Gründe haben. Oder liegt es doch am (Konditions-)Training?

Gewinnt YB am Sonntag gegen Lugano?

Dass es Überbelastung ist, glaube ich nicht. Wenn ein Spieler nicht dreimal die Woche spielen kann, dann ist er im falschen Beruf.

Magnin betont immer, dass er alle Spieler braucht. Aktuell wird mir aber zu viel gewechselt. Ich wünsche mir aber mehr Kontinuität – und Konstanz. Die Spieler, die auf dem Platz stehen, müssen das letzte Hemd geben.

Joel Monteiro braucht eine Ansage

Ein schlechtes Beispiel dafür: Joel Monteiro. Magnin und Co. sollten ihm einmal den Kopf waschen.

Dass er Fussball spielen kann, zeigt er gegen Schachtar. Gegen Zürich läuft er zuvor nur herum wie eine Schlaftablette. Bis auf eine Aktion ...

Beim Schuhwurf brennen ihm die Sicherungen durch. Hier verstehe ich seinen Ärger, es war ein klarer Fehlentscheid.

Zwei Spiele Sperre für Schuhwurf? Übertrieben!

Der Zürcher Kryeziu spielt dann den sterbenden Schwan, provoziert die Rote Karte. Dabei trifft ihn Monteiros Schuh kaum. Die Zwei-Spiele-Sperre ist für mich viel zu streng, völlig übertrieben. Für mich hätte Gelb gereicht. Andere Spieler kriegen für ein Beinbrecher-Foul nur eine Ein-Spiel-Sperre.

Monteiro fehlt jetzt gegen Lugano. Genauso wie Ugrinic, der Gelb-gesperrt ist. Keine Entschuldigung für keinen YB-Dreier! Gelbschwarz kann auf jeden Fall elf Spieler auflaufen lassen, die genug Qualität haben, um zu gewinnen.

Ich hoffe, Magnin stellt Itten im Sturm für Ganvoula auf. Leider war YB hier zuletzt meist anderer Meinung als ich.

Hopp YB!

***

1986 schiesst Lars Lunde YB zum Meistertitel. Ein Jahr später wechselt der Däne zum grossen Bayern München in die Bundesliga. Später spielt er auch unter Ottmar Hitzfeld für Aarau. Im Alter von 26 Jahren muss Lunde wegen der Folgen eines Verkehrsunfalls seine Karriere beenden.

YB
Lars Lunde (Mitte, links Dario Zuffi) schiesst YB 1986 zum Meistertitel. - keystone

Bis heute ist der 60-jährige Lars Lunde in Bern eine Legende – und seit Anfang Jahr auch Nau.ch-Kolumnist.

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