Das bietet die rekja den Kindern und Jugendlichen in der Region
Bern Nord 18.06.2020 - 19:43
Die rekja ist die offene Kinder- und Jugendarbeit. Im Interview spricht Serena Giovanettina auch über den Umgang der Jugendlichen mit dem Coronavirus.
Serena Giovanettina arbeitet seit acht Jahren bei der rekja, der regionalen Fachstelle für offene Kinder- und Jugendarbeit. Sie leitet den Standort in Jegenstorf und ist unter anderem auch für die Präventionsarbeit zuständig. An ihrem Beruf schätzt sie besonders, dass kein Tag gleich wie der andere ist. «Es fängt einfach», sagt sie lachend.
Nau.ch: Was ist die rekja und für wen ist die rekja da?
Serena Giovanettina: Die rekja hat Standorte in Moosseedorf, Urtenen-Schönbühl, Jegenstorf und Fraubrunnen und ist offen für alle Sechs- bis 20-Jährigen. Herkunft, Religion und Geschlecht sind egal.
Nau.ch: Welche Angebote bietet die rekja in Jegenstorf?
Unser Standort hat am Mittwoch von 14 Uhr bis 18 Uhr und am Donnerstag von 15 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. Zudem finden in den Fachstellen weitere Angebote der rekja statt, wie zum Beispiel Jungs- & Modiabende.
Die rekja bietet einen Raum für Kinder und Jugendliche. Hier kann man mit seinen Kolleginnen und Kollegen abmachen, Pingpong spielen, Basketball spielen – und mit uns reden.
Nau.ch: Über was?
Berufswahl und Schulabschluss sind momentan ein Thema, da helfen wir beispielsweise beim Schreiben von Bewerbungen. Unsere Arbeit ist sehr vielfältig. Wir machen auch Beratungen, wenn Bedarf da ist. Dann sprechen wir auch mal über Liebeskummer.
Es entstehen oft sehr tolle Gespräche. Unser Ziel ist es ja auch, die Kinder und Jugendlichen zu fördern und mit ihnen ihre Ideen umzusetzen.
Nau.ch: Zum Beispiel?
In Jegenstorf sind wir gerade in Gesprächen mit der Gemeinde, ob wir einen Weg finden, Renovationsarbeiten und bestenfalls auch eine Erweiterung der Skateanlage umzusetzen. Ein paar Jugendliche sind mit diesem Anliegen an uns gelangt und wir möchten sie nun dabei unterstützen.
Nau.ch: Und die rekja arbeitet auch mit den Schulen zusammen…
Genau, wir leisten Präventionsarbeit. Die Schulen können verschiedene Kurse von uns buchen, beispielsweise über den Umgang mit Medien, Berufswahlangebote, über Gesundheit oder Sexualität. Und sonst sind wir auch bei Klassenpartys oder Schulanlässen wie dem Sporttag oder dem Abschlussball vor Ort.
Nau.ch: Nun waren bis vor Kurzem die Schulen wegen des Coronavirus geschlossen – war auch die rekja zu?
Ja. Wir sind ins Homeoffice und die Aufsuchende Jugendarbeit war auf Begehungen in den vier Gemeinden. Wir haben uns überlegt, wie wir die rekja im virtuellen Raum weiterführen können. Wir haben verschiedene Angebote, beispielsweise die Modi-Abende, via Jitsi durchgeführt – und das ist richtig gut gelungen.
Wir haben Frisuren gemacht, gebacken, getanzt und gesungen. Ausserdem haben wir auch verschiedene Themenchats auf WhatsApp gegründet, in denen sich die Jugendlichen austauschen konnten und einen Blog gestartet. Wir haben versucht, im öffentlichen sowie im virtuellen Raum in Kontakt mit unserer Zielgruppe zu bleiben.
Nau.ch: Wie haben die Jugendlichen den Lockdown empfunden?
Das, was ich gehört habe, war mehrheitlich positiv. Viele fanden es cool, dass Mama und Papa auch beim Zmittag da sind, dass die Eltern Zeit zum Spielen haben. Viele Kinder und Jugendliche haben wegen der Schule und verschiedenen Trainings viel los. Deshalb haben einige die Ruhe auch geschätzt.
Aber natürlich haben viele ihre Kolleginnen und Kollegen oder die Verwandten vermisst oder fanden das Homeschooling anstrengend.
Nau.ch: Jetzt herrscht seit dem 10. Juni wieder Normalbetrieb.
Was die Öffnungszeiten der vier rekja-Fachstellen betrifft, richtig. Aber natürlich unter Einhaltung der Hygienemassnahmen. Wir haben wieder geöffnet und es finden auch wieder verschiedene Angebote statt. Auch das Jungslager wird durchgeführt.
Inwiefern andere Anlässe und Angebote nach den Sommerferien, wie zum Beispiel das Kinder- und Jugendfest, stattfinden werden, klären wir momentan noch ab.