Lia Wälti in Köniz: Ziel mit Buch erreicht – mit Nati noch nicht

Nach der Nations-League-Enttäuschung mit der Nati präsentiert Lia Wälti ihr Herzensprojekt. Mit dem Kinderbuch «Lia am Ball» läuft es bislang sehr gut.
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Das Wichtigste in Kürze
- Mit Schwester Meret präsentierte Lia Wälti am Mittwoch ihr Kinderbuch «Lia am Ball».
- Die Nati-Kapitänin will Kinder inspirieren und träumen lassen.
- Zur schwächelnden Nati sagt Wälti: «Wir waren teilweise zu naiv und lieb.»
Lia Wälti hat intensive Tage hinter sich. Mit Arsenal feiert die Nati-Kapitänin den Triumph in der Champions League. Tage später geht es mit dem Nationalteam in der Nations League zur Sache.
Die Gefühlswelt hier ist eine komplett andere: Nach zwei weiteren Niederlagen ist der Abstieg aus der höchsten Liga Tatsache.
Zeit zur Erholung bleibt nach der Enttäuschung am Dienstagabend nicht. Denn schon am Mittwoch stellt die Langnauerin in Köniz ihr Kinderbuch «Lia am Ball. Das Fussballmärchen ihres Lebens» vor.

Dem Programm mit Hunderten von Kindern am Nachmittag folgt am Abend die Buchvernissage – mit vielen Besucherinnen und Besuchern. Vor Ort sind auch Familie, Nati-Kolleginnen und Weggefährten.
Das Interesse am Projekt von Lia und ihrer Schwester Meret Wälti, die das Buch geschrieben hat, ist gross. Nach der Präsentation will die Schlange für Autogramme und Fotos nicht enden.
«Kinder sollen Träume haben und sie nicht aufgeben. Wir wollen sie inspirieren, daran zu glauben und auch bei Hindernissen nicht aufzugeben», sagt Lia Wälti nach der Autogrammstunde zu Nau.ch (Video oben).
«Am Ende geht es darum, unsere Vorbildrolle ernst zu nehmen und den Kindern etwas auf den Weg zu geben – abseits des Fussballplatzes.»
Kinder sollen träumen
Die Nati-Kapitänin fühlte sich «schon immer eng verbunden» mit Kindern, wie sie am Mittwochabend sagt. «Ich hatte schon immer den Traum, ein Kinderbuch herauszugeben.»
Nach der Vergabe der EM an die Schweiz ging die 32-Jährige auf ihre zwei Jahre jüngere Schwester Meret zu, die unter anderem als Texterin tätig ist. «Wir haben uns zusammengetan und sind den Weg gemeinsam gegangen.»
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Die Zielgruppe ist klar: «Ich hoffe, dass wir das Buch an viele Kinder bringen, die noch keinen Traum haben oder nicht mutig sind, zu träumen», erklärt die Langnauerin.
Das Interesse an «Lia am Ball» ist auf jeden Fall da. Bislang sind bereits 8200 deutsche und englische Exemplare verkauft – ein Erfolg.
Das sehen auch die Mitspielerinnen so, von denen sich einige die Vernissage nicht entgehen lassen wollen. Géraldine Reuteler spricht von einer «sehr schönen Idee», die «sehr schön umgesetzt» wurde. Es sei cool, habe es mit dem Buch noch vor der Heim-EM im Juli geklappt.
Positives Feedback zum Kinderbuch gibt es bereits am Mittwochnachmittag, als Lia und Meret Wälti auf viele Kinder treffen. «Wenn ich sehe, wie viele Kinder gekommen sind, sich haben inspirieren lassen und uns mit grossen Augen angeschaut haben, ist das grösste Ziel schon erreicht», sagt Arsenal-Spielerin Lia Wälti.
Nun soll die Heim-EM dem Land und Nachwuchs einen zusätzlichen Schub geben. «Wir wollen etwas Nachhaltiges erreichen, das nicht nur für die nächsten Monate hallt, sondern die nächsten Jahre.»
Wälti: «Waren teilweise zu naiv und lieb»
Für die grösste Inspiration am Heimturnier würde eine erfolgreiche Nati sorgen. Dem Team von Pia Sundhage gelingt zuletzt aber wenig bis nichts. In der Nations League steigt man am Dienstag ohne Sieg aus sechs Spielen ab.

Es bleibt ein Monat Zeit, um ein Debakel an der Heim-EM abzuwenden. Wo muss angesetzt werden?
Wälti: «Ich habe es gestern dem Team gesagt: Es waren wichtige Erfahrungen für uns. Vielleicht waren wir teilweise etwas zu naiv und lieb auf dem Platz. Aber wir haben unsere Lehren daraus gezogen.»
Der Glaube an ein erfolgreiches Heimturnier ging aber nicht verloren, im Gegenteil: «Wir haben im Team eine super Stimmung und sehr grosses Talent. Jetzt geht es nur darum, das Potenzial an den wichtigen Tagen abzurufen.»
Ernst gilt es ab dem 2. Juli. Dann starten Wälti und Co. in Basel gegen Norwegen ins Heimturnier.