YB schlägt Maccabi Haifa und spielt in der Champions League!
Bern 30.08.2023 - 00:47
Dank einer starken Vorstellung vor heimischer Kulisse spielt YB in der Gruppenphase der Champions League: Die Berner schlagen Maccabi Haifa im Playoff mit 3:0.
Das Wichtigste in Kürze
- YB sichert sich mit einem 3:0-Sieg gegen Maccabi einen Platz in der Champions League.
- Cedric Itten und Filip Ugrinic treffen für YB im Playoff-Rückspiel in Bern.
- Damit dürfen sich die Berner nun über rund 15 Millionen Franken CL-Antrittsprämie freuen.
YB spielt in der Gruppenphase der Champions League! Die Young Boys setzen sich im Playoff zuhause mit 3:0 gegen Maccabi Haifa durch. Cedric Itten und Filip Ugrinic treffen für die Berner, das 2:0 fällt durch ein Eigentor. Damit darf sich der Schweizer Double-Gewinner über einen Millionen-Regen freuen.
Die Freude über den Einzug in die Champions League ist bei den Spielern riesig. Torschütze Cédric Itten strahlt im Interview mit Nau.ch übers ganze Gesicht und meint, dass der 3:0-Sieg für die Mannschaft «unglaublich gewesen sei.
«Wir haben das ganze Jahr für diese Chance gekämpft und diese nun genutzt. Dass wir jetzt hier in Bern Champions League spielen ist ein unglaubliches Gefühl. Für den ganzen Verein und die ganze Stadt.»
Auch Loris Benitos spricht von einem «unglaublich schönen Gefühl». «Wie beim ersten Mal eigentlich. Man kann sich nicht daran gewöhnen, Champions League zu spielen.»
Zum Spiel meint der Verteidiger, dass der Gegner mehr «parater» gewesen sei. Es habe daher eine sehr «grosse körperliche Leistung» gebraucht. «Ich glaube, das 3:0 ist ganz klar verdient. Es war von A bis Z eine gute Leistung.»
Saidy Janko kann es nach dem Spiel «noch nicht so richtig glauben», dass YB wirklich in der CL spielt. «Die Rückkehr hat sich schon nur für diese zwei Spiele gelohnt», meint er und fügt an: «3:0 ist schon etwas hoch, aber es war einfach ein geiler Match.»
Sandro Lauper spricht von einer «souveränen» Leistung seiner Mannschaft. «Dass wir hier über zwei Spiele kein Tor erhalten haben, zeugt von einer enorm starken Teamleistung.»
Der Mittelfelder erwähnt auch einige Gegner, auf die er sich freuen würde: «Barcelona, Real, PSG, sie sind alle im Topf 1. Es gibt eine grosse Auswahl an Gegnern, die zu schönen und geilen Spielen führen werden.»
Rieder verabschiedet sich von den YB-Fans
Ein spezieller Moment im Spiel ist auch die Auswechslung von Fabian Rieder in der 74. Minute. Die Fans applaudieren dem Mittelfelder, Rieder selbst klatscht und lacht, als er Lakomy Platz macht.
Es sind ganz offensichtlich Abschiedsszenen: Es wird der letzte Auftritt des Stars im YB-Dress sein. Kurz nach dem Spiel vermeldet Santi Aouna auf dem Portal X, dass sich Stade Rennes mit den Bernern geeinigt habe. Jetzt stehe noch ein Medizincheck an, so der Sport-Journalist.
Die Ablösesumme soll demnach wie erwartet rund 15 Millionen Franken betragen. Für YB ein Rekordtransfer – bislang war das Djibril Sow, der 2019 für gut 14 Millionen zu Eintracht Frankfurt ging.
Eine offizielle Bestätigung des Rieder-Transfers gibt es zwar bisher weder von YB noch von Stade Rennes. Raphael Wicky äusserte sich aber zur Zukunft des heissbegehrten Star-Spielers an der Pressekonferenz nach dem Maccabi-Spiel.
«Wenn das dann so ist, hat er sich das verdient, mit unglaublich guten Leistungen. Er hat sich in den letzten drei Jahren enorm entwickelt.» Der YB-Trainer betonte, dass sie auf einen Transfer vorbereitet seien. «Es wäre ja auch keine Überraschung, wenn es wirklich so käme.»
YB musste auch zittern
YB schafft also den Einzug in die Champions League – muss aber im Spiel gegen Maccabi auch zittern. Ein kapitaler Abwehrfehler beschert den Gästen nämlich nach zwei Minuten beinahe die Führung: Camara und Benito verstolpern den Ball, Din David enteilt und schiesst aufs Tor. Racioppi kann den Ball aber noch an den Pfosten drehen. Ein sehenswerter Lupfer von Haziza kurz darauf landet zwar im YB-Tor, die Offside-Fahne rettet die Berner jedoch.
Insgesamt sind die Gäste in der Anfangsphase klar das bessere Team, werden immer wieder im Gegenstoss gefährlich. YB findet in dein ersten 20 Minuten kaum Zugriff auf das Spiel, hat defensiv grosse Mühe mit aggressiven Gästen. Kontrollierte Offensivaktionen gibt es bei den Bernern kaum.
YB geht aus dem Nichts in Führung
Entsprechend ist auch das Tor zum 1:0 eher ein Zufallsprodukt: Für einmal geht es schnell, Rieder spielt den Ball auf die rechte Seite zu Elia. Der bringt das Leder zur Mitte, wo sich Itten am Fünfmeterraum hochschraubt. Sein wuchtiger Kopfball ist für Nitzan im Maccabi-Tor nicht mehr abzuwehren.
Fünf Minuten später steht es 2:0 für die Berner – diesmal durch ein Eigentor. Elia flankt zur Mitte, wo Seck in die Flanke grätscht. Unglücklich lenkt er den Ball damit unhaltbar über Nitzan hinweg ins eigene Netz. Kurz darauf scheitert Pierrot auf der Gegenseite per Kopf an der Querlatte.
Ugrinic-Tor nach der Pause entscheidet
Unmittelbar nach dem Seitenwechsel sorgt Filip Ugrinic dann für klare Verhältnisse: Maccabi bringt den Ball nach einer Elia-Flanke nicht unter Kontrolle. Ugrinic zimmert den Abpraller aufs Tor, von Sundgren wird der Schuss noch entscheidend abgelenkt. Nach 46 Minuten steht es 3:0 und YB mit eineinhalb Beinen in der Königsklasse.
Danach lassen sich die Berner etwas nach hinten fallen und lauern auf Konterchancen. Hinten lässt die Wicky-Elf wenig zu, man steht geschlossen um den eigenen Strafraum. Zu gefährlichen Abschlüssen kommen die Gäste in dieser Phase kaum noch. Die beste Szene, einen Distanzschuss aus 20 Metern, pariert Racioppi mit einer schönen Flugeinlage.