Soll YB mit Raphael Wicky verlängern?
Bern 10.02.2024 - 08:28
Die ungewisse Trainer-Situation bei YB sorgt für Gesprächsstoff. Hat Raphael Wicky noch eine Zukunft in Bern? Auf der Nau-Sportredaktion herrscht Uneinigkeit.
Das Wichtigste in Kürze
- Raphael Wickys Vertrag bei YB läuft im Sommer aus.
- Ob der Walliser auch nächste Saison Trainer bleibt, ist unklar.
- Bei Nau.ch ist man sich ob er Situation uneinig.
Trotz guter Resultate wurde der Vertrag von Raphael Wicky bei YB noch immer nicht verlängert. Ist man in Bern mit der Arbeit des früheren Nationalspielers unzufrieden? Oder möchte er sich die Möglichkeit auf einen Wechsel offenhalten?
Auf der Nau-Sportredaktion hat man unterschiedliche Meinungen, wie es weitergehen soll.
Pascal Moser, Sportredaktor
«Wie verwöhnt die Fans von YB geworden sind, merkt man an den Kommentaren auf Social Media. Auch wenn die Berner einen Sieg einfahren, wird über die Leistung gemotzt. Bei vielen Anhängern findet der «Wicky-Fussball» keinen Anklang.
Was allerdings deutlich für den Trainer spricht, sind die nackten Zahlen. YB steht im Cup-Viertelfinal, ist europäisch noch dabei und führt die Super League souverän an. Was will man eigentlich noch mehr?
Auch im direkten Vergleich mit seinen Vorgängern schneidet der 46-Jährige gut ab. Mit 2,09 Punkten pro Spiel steht er besser da als David Wagner (1,73) und Uli Forte (1,69). Und sogar als Adi Hütter (1,95).
Weshalb sein Vertrag noch nicht verlängert wurde, bleibt ein Rätsel. Man habe Zeit, sagt Sportchef Steve von Bergen zur Thematik. Wie viel Zeit will man sich noch lassen, bis man reinen Tisch macht? Oder ist man vielleicht bereits auf der Suche nach einem Nachfolger?
Die einzig logische Erklärung für mich: Wicky möchte sich Möglichkeiten offenhalten. Und falls ein gutes Angebot kommt, ins Ausland wechseln. Bei seinem Leistungsausweis mit YB würde es nicht überraschen, wenn er das Interesse geweckt hätte.»
Andrea Schüpbach, Sportredaktor
«Statistisch stimmt bei YB alles. Bei der «B-Note» sieht die gelb-schwarze Welt aber anders aus. Bei YB gibt es mittlerweile nämlich auch weitere Messindikatoren für Erfolg. Und diese sprechen gegen Wicky.
Die Fans verlassen das Wankdorf oftmals – trotz Siegen – nicht restlos zufrieden. Zu uninspiriert sind die Auftritte. Wo ist die Handschrift im Wicky-Fussball? Spätestens seit dem Abgang von Rieder fehlen oftmals die Ideen nach vorne.
Böse Zungen vergleichen die öffentlichen Auftritte von Wicky mit seinem Fussball. Zu brav, zu defensiv. Zu langweilig?
YB hat das beste Kader der Liga. Doch Wicky hat viele Spieler nicht weitergebracht. Rrudhani geht zu Lausanne, Amenda hat unter Wicky keine grossen Schritte gemacht, genauso wenig Imeri. Nsame wollte nur noch weg, spielt jetzt in Italien.
Und da sind wir beim nächsten Punkt. Unter Raphael Wicky entstand bei YB erstmals seit Jahren Unruhe in der Garderobe (Nsame und Amenda). Das ist nicht YB-like.
Nicht auszuschliessen ist aber auch, dass Wicky nach zwei Jahren in Bern genug hat. Nach allenfalls zwei Meistertiteln und Champions-League-Teilnahme dürften sich ihm andere Perspektiven bieten.
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