Berner Stadtrat gegen Kollektivstrafen im Fussball

Janis Meier
Janis Meier

Bern 22.05.2024 - 13:15

Der Berner Stadtrat stellt sich gegen die Kollektivstrafen im Fussball. Eine entsprechende Motion wurde am Donnerstag angenommen.

Leere Ostkurve
Die Berner Ostkurve blieb beim Heimspiel gegen GC am 20. Januar geschlossen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Donnerstag bearbeitete der Berner Stadtrat eine interfraktionelle dringliche Motion.
  • Sie sieht das Verbot von Kollektivstrafen bei Sportveranstaltungen vor.
  • 37 Stadträtinnen und Stadträte stimmten entgegen der Empfehlung des Gemeinderates zu.

Die YB-Ostkurve im Wankdorf blieb am 20. Januar beim Super-League-Spiel gegen GC leer.

Der Grund: Ausschreitungen im Vorfeld des Spiels GC-YB im September des letzten Jahres. Die KKJPD (Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren) sprach diese Sektorsperrung als Kollektivstrafe aus.

Geht es nach dem Berner Stadtrat, soll es in Zukunft nicht mehr so weit kommen: Am 14. März reichten Vertreter und Vertreterinnen von linken Parteien eine entsprechende dringliche Motion ein. Unterstützung kam dabei auch aus dem bürgerlichen Lager.

YB Fans Protest
Die YB-Fans kritisierten das Vorgehen der Behörden immer wieder – so auch mit diesem Banner. - Nau.ch

Die Motion sieht vor, dass «bei Sportveranstaltungen aufgrund von Vorkommnissen ausserhalb der Spielstätten keine Kollektivstrafen gegen Zuschauende erlassen werden können».

Begründet wird dies durch die fehlenden rechtlichen Grundlagen dieser Massnahmen. Der Berner Gemeinderat solle sich «für den Dialog und nicht für die Eskalation» einsetzen.

Gemeinderat steht hinter KKJPD

Erstaunlicherweise stellte sich die Mehrheit des fünfköpfigen, rot-grünen Gemeinderats gegen die Motion und somit hinter die Massnahmen der KKJPD. Wobei sich die Regierung offen für neue Ideen zeige.

Was hältst du von Kollektivstrafen?

Trotz der Nein-Empfehlung wurde die Motion am Donnerstag vom Parlament mit einer grossen Mehrheit von 37:14 Stimmen angenommen.

Acht Politikerinnen und Politiker enthielten sich. Nun liegt es am Gemeinderat, die Forderungen umzusetzen.

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