Alisha Lehmann wirbt für Glücksspiele – und kassiert Shitstorm!
Aare- und Kiesental 16.10.2024 - 06:28
Neben ihrem Job als Fussballerin verdient Alisha Lehmann Geld mit Social Media. Dass sie nun sogar für Glücksspiele wirbt, stösst den Fans allerdings sauer auf.
Das Wichtigste in Kürze
- Alisha Lehmann ist in den sozialen Medien ein Star.
- Auf Instagram folgen ihr 16,9 Millionen Menschen, auf Tiktok sind es 11,3 Millionen.
- Ihre Reichweite nutzt die Bernerin für Glücksspiel-Werbung – zum Ärger von Sucht Schweiz.
Seit diesem Sommer spielt Alisha Lehmann (25) in Italien für die Frauen von Juventus Turin. Sie wechselte genau wie ihr Freund Douglas Luiz von Aston Villa zur «Alten Dame».
Obwohl sie jetzt erneut im selben Verein spielen, sind die Bedingungen ganz unterschiedlich. Lehmann sagte vor gut einem Monat gegenüber «La Repubblica», Luiz verdiene «hunderttausendmal mehr» als sie. «Das ist unfair», ergänzte sie.
Alisha Lehmann kassiert Shitstorm für Glücksspiel-Werbung
Kein Wunder, dass die Schweizer Nationalspielerin noch auf andere Einnahmequellen setzt. Ihre 16,9 Millionen Follower auf Instagram sehen regelmässig Werbeposts. Laut Analysen ist ein Post von ihr über eine Viertelmillion Franken wert. Ein lukratives Geschäft.
Doch für ihre jüngste bezahlte Partnerschaft gerät Alisha jetzt ins Kreuzfeuer der Kritik. Weil sie Werbung für Glücksspiele macht, hagelt es negative Kommentare. «Du hast deine Seele verkauft», schreibt einer. «Du bist runtergefallen», findet ein anderer.
Problematisches Geldspielverhalten steigt
Auch bei «Sucht Schweiz» kommt die Werbung alles andere als gut an. Auf Anfrage heisst es: «Solche Werbung im Kontext mit weiteren kulturellen Normen und sozialen Einflüssen können das Spielen akzeptabler oder sogar wünschenswert machen.»
Die Zahl von risikoreichem oder problematischem Geldspielverhalten ist in der Schweiz zwischen 2017 und 2022 von 3,2 auf 4,3 Prozent gestiegen.
Rechne man die Angaben der Befragten hoch, gebe es in der Schweiz schätzungsweise 265'000 Personen mit risikoreichem und 32'000 Personen mit problematischem Geldspielverhalten.
Nationalrat lehnt Motion zu Influencer-Werbung ab
Erst vor wenigen Wochen wurde vom Nationalrat eine Motion von Rumy Farah (SP) abgelehnt, welche die Deklaration von Werbung bei Influencern in der Schweiz verlangte. Solche Werbung falle eigentliche in den Anwendungsbereich des Bundesgesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb.
Wie Monique Portner-Helfer von Sucht Schweiz ausführt, müsste die Einhaltung der Gesetzesbestimmungen im Einzelfall geprüft werden. Das Gebot von Treu und Glauben im Wettbewerb sowie das Täuschungs- beziehungsweise Irreführungsverbot müssen auch von Werbung betreibenden Influencerinnen und Influencern eingehalten werden.