Der EHC Thun fordert den Qualisieger
Thun 07.03.2024 - 15:01
«Fulehung vs. Steinbock» lautet die Affiche im Playoff-Halbfinal. Die Begegnungen zwischen dem EHC Thun und dem EHC Chur versprechen Hochspannung.
Das Wichtigste in Kürze
- Der EHC Thun setzte sich im Viertelfinal mit 3:0 gegen Frauenfeld durch.
- Chur schlug Langenthal mit 3:1 und sicherte sich den Aufstieg in die Swiss League.
- Nun duellieren sich die Beiden um den Finaleinzug in den Playoffs der MyHockey League.
«Arno» nannten die Chur-Fans auf der Plattform «EHC Fans» den Fulehung einst. Dies, bei einer Saisonvorschau im Vorfeld der ersten Spielzeit der MyHockey League 2017/18.
Die Bündner befanden sich damals im Vergleich zu heute noch auf der anderen Seite des sportlichen Spektrums. Als Zweitletzter schlossen sie die Meisterschaft in besagter Saison ab. Das erste Duell gewann damals der EHC Thun.
Aus dem heutigen Kader waren bereits sieben Thuner Akteure mit dabei: Die Reymondin-Brüder, Boss, Rossel, Küenzi, Bärtschi und Gugelmann. Beim EHC Chur sind von damals einzig Mischa Bleiker und Ron Fischer verblieben.
Chur feiert den Aufstieg
In der zweiten Saison lief es Chur keineswegs besser: Erneut wurde man Zweitletzter. Nur dank der besseren Tordifferenz stieg am Ende nicht Chur, sondern Morges ab. Ein Jahr später folgte ein erster Aufschwung. Rang vier resultierte in der ersten Playoff-Qualifikation, wo man im Viertelfinal mit 0:3 an Lyss scheiterte.
Nach der Corona-Saison schafften es die Bündner letztes Jahr auf Rang zwei, sieben Punkte hinter dem EHC Thun. In dieser Saison folgte die vorläufige Krönung: Qualisieg mit überragenden 76 Punkten.
Der EHC Chur war heuer der einzige MHL-Verein, der ein Aufstiegsgesuch für die Swiss League eingereicht hat. Deshalb wurde der Viertelfinal gegen Langenthal zur enorm wichtigen Serie für das Team der Headcoaches Jan und Reto von Arx. Souverän setzte sich die Mannschaft angeführt von Captain Daniel Carbis durch.
Einzig in Spiel zwei vermochten die Langenthaler den haushohen Favorit zu kitzeln (4:2 für Langenthal). Zwei Tage später reagierten die Churer mit einem «Stängeli» in Spiel drei. Im vierten Duell sicherte sich Chur den Halbfinaleinzug und gleichzeitig den Aufstieg in die Swiss League.
Transferoffensive vor den Playoffs
Besonders beeindruckend ist die Defensivstärke der Bündner. In der Regular Season kassierte man nur 53 Tore. Das ist mit Abstand Ligabestwert. Mit Jan Rutz, der derzeit nicht zur Verfügung steht, stellten die Churer den statistisch besten Goalie der Qualifikation. Im Playoff-Viertelfinal wurde er hervorragend von Niels Riesen und Elijah Neuenschwander ersetzt.
In der Offensive sind Lars Frei, Mischa Bleiker, Robin Ramsauer und Mika Burkhalter die besten Punktelieferanten. Burkhalter hat das Toreschiessen mitunter beim EHC Thun gelernt. Der 22-jährige spielte insgesamt 17 Mal mit B-Lizenz im Grabengut.
Die HCD-Legenden Reto und Jan von Arx konnten zudem während der Saison noch einmal kräftig nachrüsten. Ende November kam Robin Schwab vom EHC Basel aus der Swiss League und Ende Januar gleich vier neue Spieler.
Verteidiger Serge Weber wurde fix vom EHC Arosa übernommen. Die Goalies Seya Scheidegger und Elijah Neuenschwander kamen mit B-Lizenz aus dem Nachwuchs der SCL Tigers respektive Fribourg-Gottéron. Zudem verstärkt Stürmer Simon Marha (Sohn von HCD-Legende Josef Marha) von den Bellinzona Rockets die Churer.
EHC Thun geht mit Selbstvertrauen in die Serie
Der EHC Thun wird dem Favoriten mit Respekt begegnen. Dennoch müssen sich die «Gielä» von Coach Daniel Steiner nicht verstecken. Im Gegensatz zu Chur wissen die Thuner, wie man in einem Final einzieht.
Überdies ist die Brust auch dank dem 3:0-Sieg gegen Frauenfeld wieder breiter geworden. Die Thuner werden alles daransetzen, dass nach der Serie in Chur jeder weiss, für was dieser «Arno» nun genau steht.