Sophie Hunger veröffentlicht Debütroman mit Liebe zur Musik

Bern,
Sophie Hunger veröffentlicht ihren ersten Roman «Walzer für Niemand». Das Buch erzählt von einer intensiven Freundschaft und der Kraft der Musik.

In dieser Woche erschien der Debütroman von Sängerin Sophie Hunger, «Walzer für Niemand». Das Buch trägt denselben Titel wie ein Lied von ihrem 2008 veröffentlichten Album «Monday's Ghost».
Die Geschichte handelt von der Freundschaft zwischen einer Erzählerin und ihrem besten Freund «Niemand». Beide sind Kinder von Militärattachés und ziehen häufig um, wie das SRF berichtet.
Die Protagonisten finden in der Musik einen direkten Zugang zur Welt. Hunger beschreibt die Freundschaft als symbiotisch und in ihrer Innigkeit zerstörerisch.
Eine Freundschaft auf der Probe
Der Roman ist als Coming-of-Age-Erzählung konzipiert und begleitet die Charaktere von der Geburt an. Die Freundschaft der Hauptfiguren wird auf die Probe gestellt.
Während die Ich-Erzählerin als Musikerin Erfolge feiert, vertieft sich «Niemand» in ein Rechercheprojekt. Ihre Kommunikation erfolgt zunehmend über aussagekräftige Songtexte im Autoradio.
Liebe Andere
— Sophie Hunger (@SophieHunger) October 10, 2024
Lang ist mir die Zeit geworden. Aber mit grosser Freude darf ich nun erzählen, dass am 13. März 2025 mein Debut-Roman "Walzer für Niemand" bei @KiWi_Verlag erscheint. pic.twitter.com/UUOebUqk1h
Für ihren Roman wählt Sophie Hunger eine unkonventionelle Erzählstruktur. So spricht die Erzählerin direkt «Niemand» und gleichzeitig die Leserschaft an.
«Niemand» als Urstoff
Die Figur «Niemand» bleibt dabei schwer fassbar: Einerseits habe er konkrete Eigenschaften, andererseits bleibe er abstrakt, so Hunger. Gegenüber «SRF Kultur» beschreibt sie das «Niemand»-Motiv als künstlerischen Urstoff.
Sophie Hungers literarisches Debüt wird als abgründig, poetisch und tragikomisch beschrieben. Das Schauspielhaus Bochum lobt den Roman als raffiniert und unbarmherzig.
Der Roman der Musikerin zeichnet sich zudem durch eine grosse Liebe zur Musik aus. Weiter loben die Kritiker Hungers reflektierten Blick aufs Leben und ihr Gespür fürs Poetische.
Sophie Hunger beschreibt zehrenden Schreibprozess
Die Arbeit am Roman sei Hunger deutlich schwerer gefallen als das Schreiben von Songtexten, so die Künstlerin. Der Schreibprozess sei intensiv und herausfordernd gewesen, teils sogar körperlich anstrengend.
Beim Schreiben habe sie sich manchmal gefühlt, als habe sie «keine Hände und Füsse mehr», so Hunger laut SRF.

Sophie Hunger betont zudem, dass der Roman trotz autobiographischer Elemente fiktiv sei. «Es gibt nichts im Buch, das sich im echten Leben so zugetragen hätte», zitiert «SRF Kultur».
Von Bern in die Welt
Die Schweizer Künstlerin Sophie Hunger wurde 1983 als Emilie Jeanne-Sophie Welti in Bern geboren. Als Diplomatenkind wuchs sie in verschiedenen europäischen Städten auf, studierte Anglistik und Germanistik in Zürich, Konstanz und Bern.
Ihre musikalische Karriere begann sie in verschiedenen Bands, 2008 veröffentlichte sie ihr erstes Studioalbum «Monday's Ghost». Hunger spielte 2010 als erste Schweizer Künstlerin beim Glastonbury Festival.
2017 gewann sie den Prix Lumières für ihre Filmmusik zum oscarnominierten Film «Ma vie de Courgette». Sophie Hunger hat bisher sieben Studioalben veröffentlicht.