Pattsituation in Lauenen stoppt das Gesundheitsprojekt GSS
Saanenland 20.11.2023 - 17:15
Wie die Gemeinde Lauenen bekannt gibt, kann aufgrund der Pattsituation in der Gemeinde das Projekt der Gesundheit Simme Saane AG vorerst nicht umgesetzt werden.
Die Bevölkerung der Gemeinden Boltigen, Lauenen, Lenk, Saanen, St. Stephan und Zweisimmen haben sich am Sonntag, 19. November 2023, nicht einheitlich entschieden.
Das Patt in der Gemeinde Lauenen führt dazu, dass das Projekt der Gesundheit Simme Saane AG (GSS) nicht realisiert werden kann.
Damit stehen die Spital STS AG und der Kanton Bern in Verantwortung, ein alternatives Versorgungsmodell für die Region zu entwickeln, schreiben die Gemeindepräsidien.
Stimmengleichheit führt zu Ablehnung
Die Patt-Situation, also die Stimmengleichheit, in der Gemeinde Lauenen führt dazu, dass das Abstimmungsergebnis als Nein gewertet werden muss.
Die Kampagne der Gegner des Projekts führte zur Verunsicherung und schliesslich zur Ablehnung.
Die Gemeindepräsidenten bedauern, dass damit das Akutspital Zweisimmen geschlossen wird.
«Ziel muss bleiben, eine stabile und verlässliche Gesundheitsversorgung für Bewohner und Feriengäste zu gewährleisten», sagt der Sprecher der sechs abstimmenden Gemeinden, der Lenker Gemeindepräsident René Müller.
Wie geht es weiter?
Der Ball liegt nun bei der Spital STS AG und dem Kanton Bern, die Grundversorgung im Gesundheitswesen für die Region sicherzustellen.
Der Regierungsrat hatte die Spital STS AG bereits nach dem negativen Abstimmungsausgang in der Gemeinde Gsteig am 25. August 2023 vorausschauend beauftragt, die Vorarbeiten für ein ambulantes Gesundheitszentrum in Zweisimmen aufzunehmen.
Die Gemeindepräsidien werden das Abstimmungsergebnis in ihren Gemeinderäten in den nächsten Wochen beraten.
Dabei stehen grundlegende Fragen der Gesundheitsversorgung im Raum.
Neue Gräben sind aufgerissen
Eine weitere wichtige Aufgabe können die Gemeinden nur selber bewältigen.
Der Abstimmungskampf habe Gräben in der Region aufgerissen, die es gemeinsam aufzuarbeiten gelte, um eine neue Basis für Vertrauen zu schaffen.
«Die Region ist in vielen Bereichen nicht nur im Gesundheitswesen auf zielgerichtete Zusammenarbeit angewiesen», betont Müller für die sechs Gemeindepräsidien.