Asiatische Hornisse: Lauterbrunnen bittet um Mithilfe
Interlaken-Oberhasli 14.05.2024 - 06:05
Wie die Gemeinde Lauterbrunnen mitteilt, ruft sie die Bevölkerung auf, bei der Bekämpfung der Asiatischen Hornisse mitzuhelfen.
Nachdem sich die Asiatische Hornisse in der Westschweiz seit 2017 ausgebreitet hat, wurde 2022 in Münchenstein BL das erste Hauptnest in der Region Nordwestschweiz entfernt.
Die Einwanderung ging 2023 weiter. So wurden in der Region insgesamt 20 Nester entdeckt und grösstenteils entfernt.
Aber nicht alle Nester konnten rechtzeitig vor dem Ausflug der Jungköniginnen vernichtet werden.
Die Erfahrungen aus der Westschweiz zeigen, dass für das Jahr 2024 mit einem massiven Anstieg der Asiatischen Hornisse in der Region zu rechnen ist.
Gefahr für Honig- und Wildbienen und Fruchtkulturen
Bienen (Apidae) gehören vor allem im Sommer und Herbst zur bevorzugten Beute von Vespa velutina.
Durch das Auftreten von Vespa velutina kann es zur Schwächung oder im Extremfall sogar zum Verlust von Bienenvölkern kommen.
Berichte aus bereits stark befallenen Ländern zeigen, dass die Vespa velutina auch in Wein- und Fruchtkulturen massive Schäden anrichten kann.
Die Gefahr durch Vespa velutina für den Menschen ist nicht höher als durch einheimische Hornissen oder Wespen.
Aufruf zur Meldung verdächtiger Nester und Insekten
Um die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse zu verlangsamen, ist eine möglichst frühe Erkennung weiterer Ansiedlungen notwendig.
Die Behörden in der Region arbeiten eng für die Entdeckung und Entfernung von Vespa velutina Nestern zusammen.
Dabei sind sie weiterhin auf Meldungen von Personen angewiesen, die sich viel im Offenland und im Wald aufhalten, aber auch von Unterhaltdiensten im Gartenbau und bei Gebäuden.
Im Frühling Fokus auf Vornester
Die Königinnen bauen im Frühling kleine Vornester an einer geschützten Stelle in Bodennähe oder bis zu drei Meter über dem Boden.
Werden diese rechtzeitig entdeckt und zu einem geeigneten Zeitpunkt entfernt, kann dies die Ausbreitung verlangsamen.
Daher bitten die Behörden von April bis Anfang Juli vor allem um Beobachtungen von Hecken, Unterständen, Vordächern und ähnlichen geschützten Stellen. Dort könnte sich ein Vornest befinden.
Hauptnester aktuell schwer zu entdecken
In den Sommermonaten werden die grossen Hauptnester oft in den Kronen von Laubbäumen, aber auch in Gebäuden oder an anderen Strukturen gebaut.
Diese Hauptnester sind schwer zu entdecken. Ausgebildete Hornissenscouts können Nestsuchen aufgrund von Meldungen durchführen.
Die Asiatische Hornisse fliegt nicht nur Bienenstände an, sie kann auch an Wasserstellen und nektarreichen Pflanzen beobachtet werden.
In den Wintermonaten sind die verlassenen grossen Nester mit seitlichem Einflugloch dank der Laubfreiheit gut in den Baumkronen zu erkennen.