Vor hundert Jahren erfolgte der Spatenstich für das Wankdorfstadion

Bern,
Vor hundert Jahren begann die Ära des legendären Wankdorfstadions, Heimstätte der Young Boys und Schauplatz unvergesslicher Fussballmomente.

Vor hundert Jahren erfolgte der Spatenstich für das erste Wankdorfstadion im Berner Nordquartier. Die Heimstätte der Young Boys hat bis heute zahlreiche legendäre Spiele gesehen.
Der Spatenstich zum alten Stadion Wankdorf erfolgte Ende März 1925 fast im Niemandsland. Das Wankdorffeld hatte noch keinen Quartiercharakter und war nahezu unbebaut. Rund sieben Monate später, am 18. Oktober, wurde es eröffnet.
«Wo noch vor wenigen Monaten der Bauer erntete, wird sich nun die Jugend tummeln zur Förderung der Gesundheit», schrieb der «Bund» an jenem Sonntag.
Ein neues Zuhause für den Sport
Es seien zwar einige tausend Quadratmeter Landwirtschaftsfläche verloren gegangen, aber unproduktiv werde man hier nicht sein.
«Nein, denn auch in Zukunft wird hier fruchtbare Arbeit geleistet, freilich in etwas anderer Form als bis anhin. Der neue Sportplatz wird ein Feld der Arbeit sein, wo sich in harmonischer Ausbildung von Geist und Körper der junge Mann auf den schweren Kampf aufs Leben die nötigen Kräfte holt», hiess es weiter.

Die Tramlinie wurde extra bis vor den Haupteingang verlängert, um das neue Stadion bequem erreichen zu können. Im Stadion integriert war eine Trainingshalle, Garderoben, Zimmer für die Sanität, die Schiedsrichter und den Platzwart sowie ein grosses Restaurant.
Die Entwicklung des Wankdorfstadions
Zunächst verfügte das Heimstadion des BSC Young Boys über 22'000 Plätze. In den späten 1930er Jahren wurde es auf rund 40'000 Plätze erweitert und für die Fussball-Weltmeisterschaft 1954 schliesslich zum Wankdorfstadion II umgebaut. Es bot jetzt Platz für 63'000 Personen.
Im Juli 1954 gelang der deutschen Nationalmannschaft im Wankdorf der legendäre 3:2-Sieg über den grossen Favoriten Ungarn. Das «Wunder von Bern» war geboren und der erste WM-Titel der Deutschen Tatsache.
Legendäre Spiele und Meilensteine
1959 spielte YB im Hinspiel des Meistercup-Halbfinals gegen das favorisierte Stade de Reims. Ihren Meistertitel 1986 feierten die YB-Spieler im kleinen Rahmen im Boccia-Hüsli gleich neben dem Wankdorfstadion. Um diese Feier ranken sich bis heute zahlreiche Geschichten.
Im Jahr danach stemmten sie im Wankdorf den Cup-Pokal in die Höhe – wie schon 1977. Bis zu seinem Abriss im Jahr 2001 hatte das Wankdorfstadion II

Vier Jahre später wurde das neue Stadion unter dem Namen Stade de Suisse eröffnet. Der zeitgemässe, aber unspektakuläre Stadionbau inklusive Shopping- und Freizeitmöglichkeiten kostete 350 Millionen Franken. Es fasste über 30'000 Fans.
Die Zukunft des Wankdorfstadions
Am 28. April 2018 errangen die Young Boys ihren ersten Meistertitel nach einer Wartezeit von 32 Jahren. 2020 nutzte ein YB-Sponsor seine Rechte und gab dem Stadion Wankdorf seinen alten Namen zurück. Damit ging ein langjähriger Wunsch der Fans in Erfüllung.
Dereinst sollen das Stadion gegen innen verdichtet und zusätzliche Fläche geschaffen werden.