Universität Bern: Studis zittern wegen XL-Plakat um Freibier

Riccardo Schmidlin
Riccardo Schmidlin

Bern 25.12.2024 - 14:00

Studierende der Universität Bern erhalten ungewöhnliche Unterstützung während der Prüfungszeit. Und zwar mit einem Werbeplakat. Das sorgt für Aufsehen.

Universität Bern
Mit diesem Plakat wünscht ein Berner Studiverein «viel Glück bei den Prüfungen». - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein XL-Plakat vor der Uni Bern soll die Studis für die Prüfungen motivieren.
  • Einige Studis finden, das Geld wäre besser in Freibier investiert.
  • Das Geld fürs Plakat stammt aber von Sponsoren, nicht von der Uni.

Büffeln unter dem Tannenbaum und vor dem Silvesterfeuerwerk: Viele Studierende verbringen die Festtage mit Lernen – den ganzen Januar über stehen nämlich Prüfungen an.

Wer nicht zu Hause, sondern im Hauptgebäude der Universität Bern studiert, kriegt beim Weg dorthin einen Motivations-Schub.

Neben anderen Werbeplakaten hat auch die Fachschaft der Wirtschafts-Studis FSWW bei einer Baustellen-Trennwand plakatiert. «Viel Glück bei den Prüfungen», steht auf dem XL-Plakat.

«Plakat dient als Motivation für die Studis»

QR-Codes darauf führen zur Website und den Social-Media-Kanälen des Studivereins.

Und ein Code führt zu einer Zusammenstellung von Zusammenfassungen. «Schau hier vorbei, wenn du etwas zu spät angefangen hast zu lernen!», heisst es.

Als ein Nau.ch-Reporter beim Plakat vorbeiläuft, hat sich davor eine Gruppe Studis versammelt. Ziel erfüllt?

Ein Student staunt: «Woher nehmen die das Geld für so ein Plakat?» Daraufhin erwidert ein anderer: «Dieses Geld könnten sie für andere Dinge besser investieren – zum Beispiel für Freibier!»

Auf Anfrage von Nau.ch erklärt FSWW-Co-Präsident Timo Lutke Schipholt: «Wir haben dieses Plakat als Motivation für die Studis aufgehängt. Natürlich auch, um unsere Visibilität zu erhöhen.»

Geld für «Viel Glück»-Plakat stammt nicht von der Universität Bern

Wie viel sie dafür bezahlt haben, verrät er nicht. Es dürften aber mehrere Hundert Franken dafür geflossen sein.

«Ein solches Plakat kostet wenig Geld im Vergleich zum Nutzen, den wir erhalten. Sei es mehr Kredibilität bei unseren Sponsoren, wie auch als Promotion unserer Events und Aktionen für die Studierenden.»

Hast du gerne Freibier?

Schipholt betont, dass die Fachschaft selbst keine Studierendengebühren erhält. Nur indirekt über den Beitrag der Studierendenschaft der Universität Bern (SUB), den die Studierenden zu den Studiengebühren leisten.

«Dieser macht jedoch einen verschwindend kleinen Anteil unseres Budgets aus», sagt er. Und: «Dieser indirekte Beitrag reicht nicht einmal für das Freibier und gratis Getränke und Essen, das wir den Studierenden servieren.»

Das Geld für das Plakat stammt daher aus dem Sponsoren-Topf. Man halte es für angemessen «die selbst verdienten Brötchen für diese Kampagne auszugeben».

Wirtschafts-Studis müssen nicht auf Freibier verzichten

Auf Freibier müssten die Studis dafür nicht verzichten. An den Veranstaltungen der Fachschaft Wirtschaftswissenschaften der Universität Bern gebe es das nämlich «sehr oft».

Zu den Rückmeldungen zum Plakat sagt Timo Lutke Schipholt: «Wir haben bereits positive Feedbacks erhalten, sowohl von Studierenden wie auch von Uni-Mitarbeitenden und Sponsoren.» Man sei aber offen für Kritikpunkte.

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