Lesbisches Paar aus dem Emmental wird von Jugendlichen terrorisiert
Unteres Emmental 14.08.2024 - 10:11
In Oberburg BE sieht sich ein lesbisches Paar regelmässig Anfeindungen und Schikane ausgesetzt. Bei den Tätern handelt es sich um Jugendliche.
Das Wichtigste in Kürze
- «Wir können einfach nicht mehr», sagt ein lesbisches Paar aus dem Emmental.
- Der Grund: Seit Jahren werden die zwei von Jugendlichen terrorisiert.
- Beleidigungen kommen regelmässig vor. Nun werden aber sogar Eier geworfen.
Mehrere Jahre schon muss sich ein lesbisches Paar aus Oberburg im Emmental wüste Anfeindungen und Bedrängungen von Jugendlichen gefallen lassen. Am 1. August dann eskalierte die Situation.
Wie «20 Minuten» zuerst berichtete, warfen die Teenager Eier auf die Bernerinnen und ihr Haus. Dort veranstalteten die zwei einen gemütlichen Apéro zum Nationalfeiertag.
Berner Paar spricht von «Anschlag»
Eine Hälfte des Paares bezeichnet die Attacke gegenüber der Zeitung «Der Bund» als «Anschlag». Anzeige wurde bei der Polizei erstattet.
Seit fünf Jahren ertragen die beiden nun schon den Terror, der wohl von etwa 25 Jugendlichen ausgeht. Der Garten des Paares grenzt direkt an das Schulareal. In den letzten zwei Jahren habe sich die Lage erheblich verschlimmert.
«Sie beleidigen uns als Schl****n und rufen uns noch schlimmere Wörter nach», sagt eine der Frauen zu «Der Bund».
Auch vermuten die zwei, dass die Teenager absichtlich Fussbälle in Richtung deren Haus schiessen. Zu oft sei dies bisher vorgekommen. Schlimmer noch dieser Vorwurf: «Sie haben versucht, unseren hölzernen Gartenzaun anzuzünden.»
Abends sei es mittlerweile schwierig, sich aus dem Haus zu trauen. Auch Schlaf falle aufgrund von Lärm schwer. «Wir können einfach nicht mehr», sagt das Paar.
Gemeinde reagiert mit Sicherheitsdienst
Die Gemeinde hat auf die Vorkommnisse mittlerweile reagiert. Denn laut Gemeindepräsident Werner Kobel sei es allgemein zuletzt vermehrt zu Lärmbeschwerden auf dem Schulareal gekommen.
Deshalb wird laut «20 Minuten» das Schulhaus nun ab und zu von einem privaten Sicherheitsdienst kontrolliert. Wie lange man diese Massnahme aufrechterhalten will, ist bislang noch unklar.