Die Post lässt Bernerin zwei Tage auf «zugestelltes» Päckli warten

Anna Baumert
Anna Baumert

Bern,

Eine Bernerin wundert sich: Die Post zeigt ihr Päckli online als «zugestellt» an – aber es fehlt davon jede Spur. Was ist passiert?

Die Post
Eine Bernerin wartete vergeblich auf ihr vermeintlich zugestelltes Päckli. Die Post geht von einem menschlichen Fehler aus. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Post kündigt ihren Kunden jeweils per E-Mail an, wann ihre Päckli geliefert werden.
  • Eine Bernerin wartet nach der «Ihre Sendung kommt heute»-Nachricht jedoch vergeblich.
  • Sie befürchtet einen Diebstahl. Aber zwei Tage später trudelt ihr Päckli doch noch ein.

Nau.ch-Leserin Patricia D.* freut sich, als sie am 27. März ein E-Mail von der Post erhält: «Ihre Sendung kommt heute», heisst es.

Die geplante Zustellung sei zwischen 16.25 und 17.55 Uhr. Die Bernerin hat vor einigen Tagen etwas in einem Online-Shop bestellt und wartet seitdem auf das Päckli.

Am Abend will sie ihr Paket im Hauseingang holen – doch davon keine Spur. Patricia D. schaut in jedem Winkel nach, aber das Päckli findet sie nicht.

Sie kontrolliert das E-Mail von der Post noch mal und klickt auf «Sendung verfolgen». Doch auch da steht es schwarz auf weiss: Das Päckli sei am 27. März am frühen Nachmittag mit einem Elektrofahrzeug zugestellt worden.

Wurde dir schon mal ein Päckli aus dem Hauseingang gestohlen?

Patricia D. wundert sich: Hat etwa jemand das Paket geklaut? Sie überlegt sich schon, ob sie den Diebstahl melden soll.

Aber dann, am 29. März, liegt ihr Päckli plötzlich im Hauseingang. Offenbar hat es die Post erst zwei Tage nach der «Ihre Sendung kommt heute»-Mail tatsächlich zugestellt.

Wie kann das sein? Nau.ch hat bei der Post nachgefragt.

Die Post: «Wir sind nicht perfekt»

«Die Pöstlerinnen und Pöstler sind sich ihrer Verantwortung der anvertrauten Sendungen bewusst», sagt Sprecher Stefan Dauner. Sie würden ihr Bestes geben, damit möglichst alle Briefe und Pakete ihre Empfänger «pünktlich und unversehrt» erreichen.

«Doch auch wir sind nicht perfekt», so Dauner. «Auch der Post mit ihren rund 45'000 Mitarbeitenden unterlaufen ab und an Fehler. Sie sind nicht gänzlich zu vermeiden.»

Bei dem Fall von Patricia D. geht man davon aus, dass dem Paketboten ein menschlicher Fehler unterlaufen ist.

Denn: Beim Beladen des Zustellfahrzeugs wird jedes Paket gescannt. Zu diesem Zeitpunkt weiss die Post, an welche Adressen welche Pakete geliefert werden müssen.

So kann das System den zu erwartenden Lieferzeitpunkt generieren und die Kundinnen und Kunden informieren. Bei der Zustellung vor Ort wird das Paket dann ein letztes Mal gescannt.

Gemäss Scan sei das Päckli von Patricia D. am 27. März um 14.28 Uhr im Hauseingang zugestellt worden.

Doch obwohl es vor Ort als zugestellt gescannt wurde, sei es dann wohl im Zustellfahrzeug geblieben. Solche Fehler kämen in Einzelfällen vor – die Pakete würden dann bei der nächsten Gelegenheit zugestellt.

Unwetter und Staus können dazwischenkommen

Dauner hält fest: «Täglich stellen die Pöstlerinnen und Pöstler rund 600'000 Pakete und rund 14 Millionen briefliche Sendungen zu.» Über die letzten Jahre hinweg habe man immer eine Pünktlichkeit von 95 Prozent erreicht.

Doch auch die Post sei vor gesperrten Strassen wegen Unwetter oder vor anderen Behinderungen wie Stau nicht gefeit. Zudem könne es auch kurzfristige Änderungen in der Einsatzplanung der Pöstlerinnen und Pöstler geben.

So könne es in Einzelfällen passieren, dass Pakete früher oder später als angekündigt ankommen.

*Name geändert

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