Bern: Chinesische Botschaftsmitarbeiter verhindern Bilder!
Bern 07.01.2025 - 10:52
Ein Pressefotograf will in Bern das Gebäude der chinesischen Botschaft ablichten. Das kommt bei den Botschaftsmitarbeitern gar nicht gut an. Was ist los?
Das Wichtigste in Kürze
- Die chinesische Botschaft hat versucht, einen Fotografen bei seiner Arbeit zu behindern.
- Der Pressemitarbeiter will das Botschaftsgebäude in Bern von aussen fotografieren.
- Botschaftsmitarbeiter fordern ihn auf, die Bilder zu löschen.
Mit Überwachungskameras ist die chinesische Botschaft in Bern nicht knausrig: Rund um das Gebäude in der Berner Elfenau gibt es kaum einen Winkel, der nicht videoüberwacht wird.
Vor der Botschaft im edlen Villenviertel überwacht ein Mitarbeiter der Berner Kantonspolizei in einem Häuschen jede Bewegung, die sich auf der Strasse abspielt. So auch heute, Dienstag.
Wer auf öffentlichen Grund die chinesische Botschaft fotografiert, was rechtlich möglich sein muss, wird kontrolliert. Ein Pressefotograf der Zeitung «Der Bund» musste das kürzlich erleben.
Botschaftsmitarbeiter versperren Blick auf Gebäude
Als der Fotograf den Auslöser gedrückt habe, sei laut der Zeitung ein Botschaftsmitarbeiter erschienen. Er habe ihn aufgefordert, das Fotografieren zu unterlassen.
Kurze Zeit später ist auch die Kantonspolizei dazugekommen und habe den Fotografen kontrolliert. Die Botschaftsmitarbeiter haben ihn daraufhin aufgefordert, seine Fotos, auf denen keine Menschen zu sehen und damit rechtlich einwandfrei waren, zu löschen.
Unglaublich, aber wahr: Um noch weitere Fotos des Gebäudes zu verhindern, kamen mehrere Botschaftsmitarbeiter heraus und stellten sich zwischen Haus und Fotografen.
Botschaft will Zaun um Gelände erhöhen
Wieso die Chinesen derzeit so nervös reagieren, ist unklar. Die Botschaft will laut «Der Bund» auch ihren Zaun rund um das Gelände erhöhen. Statt aktuell 2,5 Meter soll die Umzäunung künftig 3,20 Meter hoch sein.
Ein entsprechendes Baugesuch wurde eingereicht. Die Botschaft begründete diesen Schritt mit erhöhten Sicherheitsanforderungen.
Fakt ist: Die Umgebung um die chinesische Botschaft ist eine gut überwachte Sicherheitszone. Dazu gehört auch die türkische Botschaft, vor der ebenfalls ein Kapo-Mitarbeiter in einem Häuschen wacht.