Servette schlägt YB – Wicky: «40 Minuten ein gutes Spiel gesehen»
Bern 26.02.2024 - 07:38
YB verliert zuhause mit 0:1 gegen Servette – die erste Heimniederlage seit zwei Jahren. Trainer Raphael Wicky nimmt die Kritik dennoch nicht einfach hin.
Das Wichtigste in Kürze
- YB verliert den Spitzenkampf gegen Servette zuhause mit 0:1.
- Trainer Raphael Wicky wehrt sich gegen die Kritik an der Leistung seiner Mannschaft.
- Am Donnerstag (20.30 Uhr) spielen die Young Boys im Cup-Viertelfinal in Sion.
Nach 34 Spielen ohne Heimniederlage ist die Serie von YB gerissen – und das ausgerechnet im Spitzenkampf: Gegen Verfolger Servette kassiert der Double-Gewinner zuhause im Wankdorf eine 0:1-Niederlage. Damit schmilzt der Vorsprung auf die Genfer in der Tabelle auf vier Punkte zusammen.
Trainer Raphael Wicky lässt die Kritik von Nau.ch-Fussball-Chefreporter Mischi Wettstein dennoch nicht auf sich sitzen. «Ich denke, dass ich von meiner Mannschaft 40 Minuten lang bis zum 1:0 ein ordentliches, gutes Spiel gesehen habe. Wir hatten viele Möglichkeiten», bilanziert der YB-Trainer.
Man habe den Gegner bis zum Gegentor gut kontrolliert, so Wicky. «Es hat uns auf den letzten 20 Metern die absolute Überzeugung, der absolute Wille, das Tor zu machen, gefehlt. Dann kriegen wir natürlich ein recht dummes Tor», ärgert sich der Cheftrainer des Tabellenführers. «Das hat uns einen grossen Schlag gegeben.»
«Bis dahin hatten wir ein ordentliches, gutes Heimspiel, wo wir in Führung hätten sein können. In der zweiten Halbzeit waren 30, 35 Minuten recht harmlos», so Wicky. «Das war nicht gut genug von uns. Die letzten zehn Minuten war ein Aufbäumen da, aber am Schluss ist es ein verdienter Sieg für Servette.»
Bei YB habe es auf dem Platz eine gewisse Verkrampfung gegeben, meint Wicky in der Nachbetrachtung. «Ein bisschen zu wenig Ruhe mit dem Ball. Man muss nicht schon in der sechzigsten Minute probieren, es mit der Brechstange zu lösen. Die Ruhe im Spiel hat uns heute in der zweiten Halbzeit völlig gefehlt.»
Weiler freut sich über wichtigen Sieg gegen YB
Bei seinem Gegenüber René Weiler herrscht nach dem «Sechs-Punkte-Sieg» gegen YB unterdessen Zufriedenheit. «Es waren zwei grossartige Abende für uns. Zwei 1:0-Siege gegen sehr starke Mannschaften», spielt er auf das Conference-League-Weiterkommen gegen Ludogorets Rasgrad an.
In der ersten Halbzeit habe Servette auch das Glück in Anspruch nehmen müssen, so Weiler. «Aber auch wir hatten unsere Chancen, das Tor zu schiessen. Und zum Glück ist uns das Tor vor der Halbzeit auch gelungen», meint der Servette-Erfolgstrainer. «Dann haben wir zwei, drei Mal verpasst, das 2:0 nachzulegen.»
Über die «Finale»-Rufe aus der Servette-Kabine muss Weiler schmunzeln. «Ich muss ganz ehrlich sagen, ich war in der Kabine und habe das nicht gehört. Wenn sie das gerufen haben, weiss ich nicht, was sie damit gemeint haben. Wir haben drei Wettbewerbe – Finale werden im Cup und in den europäischen Ligen gespielt.»
Und was hält Weiler in dieser Saison für Servette noch für möglich? «Grundsätzlich ist das Ziel immer, die Spiele positiv zu gestalten, die Spiele zu gewinnen. Aber ich kann mich nicht immer wiederholen. Wir versuchen, Fortschritte zu erzielen, das machen wir – schauen wir am Schluss, wo wir stehen.»