Der EHC Thun will in den Playoffs wieder aufblühen
Thun 20.02.2024 - 10:04
Der EHC Thun trifft im Playoff-Viertelfinal auf Frauenfeld. Anders als im Vorjahr gehen die Thuner heuer nicht als Mitfavorit um den Titel an den Start.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Ausgangslage vor dem Playoff-Viertelfinal ist völlig offen.
- Der EHC Thun will nach schwierigen Wochen wieder aufblühen.
Es waren keine einfachen Wochen zum Ende der Regular Season für den EHC Thun. Als man am 20. Dezember zuhause gegen Huttwil den siebten Sieg in acht Partien einfuhr, ahnte niemand welche ungewohnte Durststrecke folgen sollte. Gleich achtmal in Serie verloren die Berner Oberländer.
Angefangen hat die Pleiteserie unmittelbar vor Weihnachten beim 0:5 gegen – genau – den EHC Frauenfeld. Zwar waren auch immer wieder gute Spiele wie zum Beispiel im Cup-Halbfinal gegen Basel dabei. Allerdings fehlte die Konstanz in den Spielen.
Mit der Wut im Bauch in die Playoffs
Ende Januar folgte der vermeintliche Befreiungsschlag: Auswärts in Langenthal siegte man 4:0 und zuhause gegen Düdingen 4:1. Die nächsten Rückschläge folgten aber postwendend.
Auswärts bei Franches-Montagnes kassierte die Mannschaft ein 0:5 und zuhause gegen Huttwil ein 1:5. Im letzten Spiel fegte das Team von Headcoach Steiner mit der Wut im Bauch den SC Lyss mit 6:0 weg.
Dank dem Kantersieg zog der EHC Thun in der Tabelle an Arosa und Franches-Montagnes vorbei. Man sicherte sich die direkte Playoff-Qualifikation und tankte wieder etwas Selbstvertrauen.
Im Viertelfinal kommt es zum Duell mit einem in dieser Saison ungeliebten Gegner. Nebst der angesprochenen 0:5-Klatsche vor Weihnachten verlor man auch das Auswärtsspiel im September mit 3:6.
Platz vier ein Erfolg für Frauenfeld
Die Ostschweizer starteten verhalten in die Saison und konnten in den ersten sechs Spielen nebst Thun nur Langenthal schlagen. Danach punkteten die Frauenfelder regelmässig. Ein Lauf von drei Siegen in Serie war dabei das höchste der Gefühle. Allerdings verlor das Team von Coach Pascal Lamprecht auch nur ein einziges Mal dreimal in Serie.
Auf Niederlagen konnte meistens umgehend reagiert werden. Der vierte Quali-Rang ist für den EHCF als Erfolg zu werten. In der Saison 2022/23 gingen die Ostschweizer als Aufsteiger an den Start und schlossen die Qualifikation als Letztplatzierter ab. In der Abstiegsrunde liess man dann überraschenderweise den EHC Dübendorf hinter sich. Das Vorrücken auf Platz vier in der erst zweiten MHL-Saison ist also durchaus beachtlich.
Der Kader des EHC Frauenfeld ist dabei gespickt mit drei starken Scorern. Der 30-jährige Tom Gerber (ex-Langnau und Langenthal) erspielte sich 41 Punkte und Rang vier in der Topscorer-Wertung. Mit Pascal Gemperli (39 Punkte) und Jan Zwissler (35 Punkte) folgen zwei weitere Frauenfelder in den Top-10 der Wertung.
Der beste Thuner folgt erst auf Rang 20 mit Nicola Christen (28 Punkte). Bei den Torhütern hat dagegen der EHC Thun die Nase (statistisch) leicht vorn. Stephan Küenzi hat 2.57 Tore im Schnitt erhalten. Daniel Styger vom EHC Frauenfeld langte im Schnitt 2.77 Mal hinter sich pro Spiel.
Frauenfeld gegen EHC Thun ab Samstag
Mit 112 zu 98 Toren stellt der EHCF die bessere Offensive. Die Ostschweizer verfügen mit 23% Powerplay-Effizienz das zweitbeste Überzahlspiel der MyHockey League.
Dafür hat der EHC Thun bei 81 zu 99 Gegentoren die bessere Verteidigung und ist in Unterzahl stabiler als Frauenfeld.
Ab Samstag sind die Zahlenspiele aber sowieso hinfällig. Dann geht es nämlich endlich auf dem Eis zur Sache. Die Ausgangslage zwischen den beiden Teams ist völlig offen. In jedem Spiel könnte die Tagesform entscheidend sein.
Der EHC Thun wird jedoch gewillt sein, dem Playoff-Neuling ein Bein zu stellen. Vielleicht werden es gerade die harten letzten Wochen sein, die aufzeigen, was es nun braucht, um erfolgreich zu sein.