Jahresrechnung 2024 schliesst mit Ertragsüberschuss

Die Jahresrechnung 2024 weist im allgemeinen Haushalt einen Ertragsüberschuss von 6,88 Millionen Franken aus – 3,41 Millionen mehr als budgetiert.

Wie die Gemeinde Belp berichtet, schliesst die Jahresrechnung 2024 bei einem Umsatz von 73,2 Millionen Franken mit einem Ertragsüberschuss im allgemeinen Haushalt (ohne Spezialfinanzierungen) von 6'879'700 Franken ab. Gegenüber dem Budget bedeutet dies eine Besserstellung um 3'409'300 Franken.
Der Gewinn des Gesamthaushalts mit den beiden Spezialfinanzierungen Abwasser und Abfall beträgt insgesamt 6'639'000 Franken. Nach Bezahlung der Investitionen und der Finanzierungstätigkeit (inklusive Rückzahlung von Darlehen) reduzierten sich die flüssigen Mittel insgesamt um 1'571'100 Franken.
Die Schulden (ohne laufende Verbindlichkeiten) betragen per 31. Dezember 2024 noch 18 Millionen Franken (Vorjahr: 22 Millionen Franken). Ein Steueranlagezehntel beziffert sich 2024 auf 2'183'000 Franken (Vorjahr: 2'156'000 Franken).
Die Gemeinde investierte brutto 3,67 Millionen Franken und generierte Investitionseinnahmen von 0,89 Millionen Franken. Die Nettoinvestitionen betragen somit 2'785'000 Franken. Viele Projekte konnten aus unterschiedlichsten Gründen nicht wie geplant umgesetzt werden. Der Selbstfinanzierungsgrad beläuft sich auf hohen 224 Prozent.
Steuererträge deutlich über Budget
Sehr erfreulich sind die gegenüber dem Budget um 3,97 Millionen Franken höheren Steuererträge (plus 12,6 Prozent). Diese kamen hauptsächlich bei den Einkommenssteuern von natürlichen Personen, den Gewinnsteuern von juristischen Personen und den Sonderveranlagungen (aus Kapitalleistungen und -abfindungen der Vorsorge) zustande.
Der Aufwand für die kantonalen Verbundaufgaben (Gehaltskosten der Volksschule, Ergänzungsleistungen, Familienzulagen Nichterwerbstätige, Sozialhilfe, öffentlicher Verkehr und neue Aufgabenteilung) sowie für den Finanzausgleich, mit insgesamt 18,22 Millionen Franken, beansprucht 51 Prozent des Steuerertrags.
Der Personal- und Sachaufwand beziffert sich auf 22'329'900 Franken, 534'500 Franken mehr als erwartet. Der Finanzierungsüberschuss der Gemeinde beträgt bei einem Cashflow von 6,24 Millionen Franken insgesamt 3,46 Millionen Franken und ist dank des besseren Rechnungsergebnisses und den aufgeschobenen Investitionen um 6,88 Millionen Franken höher als budgetiert.
Operatives Ergebnis leicht verschlechtert
Ohne die ausserordentlichen, neutralen Erträge aus den Entnahmen der Neubewertungsreserve und der Aufwertungsgewinne aus der Überführung der Energie Belp AG in eine Aktiengesellschaft von zusammen 2'348'900 Franken würde im allgemeinen Haushalt ein Ertragsüberschuss von noch 4'530'800 Franken resultieren.
Dieses Resultat entspricht dem operativen Ergebnis. Es hat sich gegenüber dem Vorjahr 2023 um 414'500 Franken verschlechtert. Das Eigenkapital des allgemeinen Haushalts beträgt 40,93 Millionen Franken.
Massgebend für die Leistungsfähigkeit und finanzpolitische Steuerung der Gemeinde ist nicht das Rechnungsergebnis, sondern die Geldflussrechnung und die Entwicklung der Liquidität sowie des Fremdkapitals.
Das Finanzvermögen ist mit 48,9 Millionen Franken deutlich höher als das Fremdkapital von 23,1 Millionen Franken. Pro Einwohner besteht ein Nettovermögen von 2222 Franken(Vorjahr: 1932 Franken).
Positives Jahresergebnis stärkt Investitionsbasis
Der Gemeinderat ist erfreut darüber, dass sich das Jahresergebnis so positiv präsentiert und der finanzielle Handlungsspielraum hauptsächlich dank Steuermehrerträgen zugenommen hat. Der Saldoüberschuss stärkt die finanzielle Ausgangslage für den bevorstehenden hohen Investitionsbedarf.
Allerdings ist der Geldzufluss nicht nur auf die höhere Selbstfinanzierung zurückzuführen. Getrübt wird das Bild durch die erneut unterdurchschnittliche Realisierungsquote mit im Rechnungsjahr nicht realisierten Nettoinvestitionen von 3,3 Millionen Franken, welche grösstenteils die Folgejahre zusätzlich belasten werden.
Eine weiterhin grosse Herausforderung stellt die Finanzierung der anstehenden Investitionsprojekte, insbesondere der Schulanlagen, und des generellen Unterhaltnachholbedarfs bei den Infrastrukturanlagen dar.
Zusätzlich führen steigende Anforderungen und eine überdurchschnittliche Personalfluktuation zu ansteigenden Aufwendungen und es gehen von den aktuell herausfordernden Rahmenbedingungen wirtschaftliche und geopolitische Risiken aus, welche auch auf den Gemeindefinanzhaushalt negative Auswirkungen haben können. Die Jahresrechnung 2024 wird am 19. Juni 2025 der Gemeindeversammlung zur Genehmigung vorgelegt.