Köniz: Siegerprojekt Passerelle punktet mit Nachhaltigkeit

Gemeinde Köniz
Gemeinde Köniz

Am 29.08.2024 - 11:39

Wie die Gemeinde Köniz berichtet, hat das Projekt «green screen red line» nach Ansicht der Jury die Aufgabe für die Passerelle Niederwangen am besten gelöst.

Der Rossstall vom Kulturhof Schloss Köniz.
Der Rossstall vom Kulturhof Schloss Köniz. - Nau.ch

Die Gemeinde Köniz will deshalb eine sichere und direkte Fusswegverbindung vom Areal zur S-Bahn-Haltestelle Niederwangen realisieren. Die heutige Verbindung genügt den künftigen Anforderungen an die Kapazität und Attraktivität nicht.

Eine Studie der Gemeinde Köniz hat gezeigt, dass die beste Lösung eine neue Brücke von der S-Bahn-Haltestelle über die Bahnlinie und die Autobahn Richtung Juch-Hallmatt darstellt.

Aufgrund der Lage und der herausfordernden Situation in Bezug auf Lärm und Sicherheit hat die Gemeinde einen offenen Projektwettbewerb durchgeführt. Den erforderlichen Kredit hat das Könizer Parlament im August 2023 beschlossen.

Projekt «green screen red line» gewinnt Wettbewerb

Das Projekt «green_screen_red_line» hat sich, so urteilt die Jury, der grösstmöglichen Rationalität und Nach­haltigkeit verpflichtet. Die Passerelle quert die Bahnlinie und Autobahn rechtwinklig und schafft damit die kürzest mögliche Brückenkonstruktion.

Auf Seite des Bahnhofs sind Lift und Treppe in einer wandartigen Stahlkonstruktion untergebracht, die mit Kletterpflanzen berankt wird: dem «green screen».

Horizontal sind die Träger der Brücke unter anderem mit einem rot eingefärbten Blech verbunden: der «red line». Auf der gegenüberliegenden Seite endet die Passerelle mittig im Hang. Verschiedene Wege führen mit Treppen und Rampen hinauf zur Riedmoosstrasse und unter der Brücke hinab in Richtung neues Polizeizentrum.

Mehrere Massnahmen dienen der Nachhaltigkeit

So sollen für die wandartige Stahlkonstruktion und die Passerelle ausschliesslich Standardprofile mit Schraubverbindungen verwendet werden. Aushubmaterial wird vor Ort für den Treppenlauf eingesetzt und im Beleuchtungskonzept wird gezielt Lichtverschmutzung vermieden.

Das Preisgericht unter Vorsitz von Brücken-Ingenieur und Jurypräsident Jürg Conzett bezeichnet die siegreiche Wettbewerbseingabe als durchdachtes Projekt, welche die Gebote der Nachhaltigkeit als Quelle der Inspiration benutze.

Weiteres geplantes Vorgehen

Dem Parlament werden nun schrittweise die nötigen Kredite beantragt. Für die Projektierung beantragt der Gemeinderat beim Parlament einen Kredit von 930 000 Franken. Sagt das Parlament Ja zum Kredit, soll das Siegerprojekt weiterbearbeitet werden. In der Vorprojektphase sollen einzelne Elemente vertieft geprüft werden.

Die Jury hat dazu Empfehlung zur Weiterbearbeitung formuliert. Anschliessend wird das Bauprojekt erarbeitet. Dieses dient dem Gemeinderat als Grundlage, um dem Parlament einen Kredit zur Realisierung der Passerelle Niederwangen zu beantragen. Voraussichtlich im Jahr 2026 kann das Volk über den Realisierungskredit abstimmen.

Umsetzung bis Ende 2027

Die Passerelle Niederwangen soll bis Ende 2027 realisiert werden. Bisherige Studien schätzen die Gesamtkosten auf rund zwölf Millionen Franken. Die Kostenschätzung des siegreichen Projektes liegt unter diesem Betrag.

Kostentreiber sind die engen Platzverhältnisse (Bahntrassee, Autobahn, Hang), die grosse Spannweite der Brücke zur Überquerung von Bahn und Autobahn und die statischen Anforderungen.

Der Bund und der Kanton werden sich an den Kosten massgeblich beteiligen: Die Passerelle Niederwangen wurde vom Bundesrat mit Priorität A in das Agglomerationsprogramm aufgenommen, und der Kanton hat den Rahmenkredit für seine Mitfinanzierung bereits beschlossen.

Ausstellung zum Wettbewerb

Alle Projekte werden im Lichthof des Gemeindehaus Bläuacker ausgestellt. Sie können vom 5. bis Ende September 2024 während der Öffnungszeiten besichtigt werden.

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