Stelldichein der Oldtimer auf der Raststätte Grauholz
Bantiger 24.04.2023 - 07:35
Die Autobahnraststätte Grauholz an der A1 bei Bern hält am 30. April einiges für Besucher bereit: Zu bestaunen sind Automobile und Motorräder aus allen Epochen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ersmals findet auf der Raststätte Grauholz bei Bern ein Oldtimertreffen statt.
- Das älteste Auto ist mehr als 100, das jüngste rund 30 Jahre alt.
- Ein Unterhaltungsprogramm rundet die Autoschau ab.
Normalerweise ist der Lastwagen-Parkplatz der Autobahnraststätte Grauholz in Fahrtrichtung Bern gut besetzt: Schwere Brummer stehen hier oft auch über Nacht oder übers Wochenende.
Am letzten April-Sonntag müssen sie andern Nutzern weichen: Im Rahmen der Swiss Historic Vehicle Days mit veranstaltungen in der ganzen Schweiz werden im Grauholz Dutzende sorgfältig gepfleger Veteranenfahrzeuge und Youngtimer den Platz beanspruchen.
Die Mitglieder des Oldtimer Clubs Bern (OCB) und des welschen Pendants VCCSR (Vétéran Car Club Suisse Romand) werden am 30. April von 09.00 bis 16.00 Uhr, Schätze aus ihren Sammlungen zeigen. Bis Ende März konnten sie ihre Fahrzeuge anmelden; eine Kommission wählte danach die Ausstellungsstücke aus.
Von den Anfängen bis zur Neuzeit
An der Autoschau soll «ein repräsentativer Querschnitt von den Anfängen bis zur Neuzeit mit Beispielen aus jedem Jahrzehnt» zu sehen sein, sagt OCB-Präsident Kurt Laederach auf Anfrage von nau.ch. Mitglieder des OCB und des VCCSR werden je um die 30 Fahrzeuge bereitstellen.
Mit dem ältesten und dem neusten Veteran der Ausstellung fährt der OCB-Präsident gleich selber vor: Kurt Laederach, von Beruf Arzt und Uni-Professor, wird seinen 106 Jahre alten Willys-Knight aus den USA präsentieren, einen Vorfahren des späteren, weltweit eingesetzten Militärfahrzeugs Willys Jeep.
Laederachs zweites Auto am Oldtimertreffen ist ein mächtiges, rotes Cabriolet mit Zwölfzylindermotor von Typ Jaguar XJS und Jahrgang 1990. Die britische Marke mit dem Raubtier ist auch sonst gut vertreten: Ein Jaguar SS100 von 1947 wird ebenso zu bestaunen sein wie zwei Sportwagen von Typ XK 120 (1950) und XK 140 (1957) sowie ein E-Type Coupé von 1968.
Grosser Aufmarsch, grosser Aufwand
Die Partner der Autobahnraststätte, Tamoil, Socal und die Grauholz AG, Betreiberin des dortigen Hotels und der Restaurants, stehen gemeinsam hinter dem Anlass. Man habe keinen Aufwand gescheut, um das Treffen möglich zu machen, sagt Roger Wyrsch, Geschäftsleiter des Hotels und der Restaurants, zu nau.ch. Man rechnet mit zahlreichen Besuchern. Schon an normalen Tagen frequentieren im Minimum 4000 Leute die Raststätte.
Die Gäste werden, zusätzlich zum bestehenden Verpflegungsangebot, mit Hotdogs, Würsten, asiatischen Speisen, Popcorn und Süssigkeiten bewirtet. Es gibt Spiele für Jung und Alt. Ein DJ sorgt für musikalische Animation. Und Moderator Johannes Hübner führt durch die Ausstellung und präsentiert die edlen Ausstellungsstücke.
Für den erwarteten Besucheransturm müssen zusätzliche Parkplätze geschaffen werden, unter anderem auf dem Feld eines benachbarten Bauern. Es muss auch, via Zufahrt zum Hotel, eine alternative Anfahrroute angeboten werden, denn nicht alle Veteranenfahrzeuge können auf der Autobahn anreisen. Bedingung dafür ist nämlich, dass ein Auto mindestens 80 km/h schnell ist und Bremsen an allen Rädern aufweist. Ganz alte Fahrzeuge erfüllen diese Kriterien oft nicht.
Zudem war für die Veranstaltung eine Konzession der Behörden notwendig. Und weil auch das Verkehrsaufkommen beeinflusst wird, musste die Polizei beigezogen werden.
Nach all diesen Vorbereitungen freut sich Roger Wyrsch auf den Anlass, den ersten dieser Art am Grauholz: «Wir werden unseren Gästen einen einmaligen Blick in die faszinierende Welt der Oldtimer und dazu ein attraktives Unterhaltungsprogramm bieten können», verspricht der Organisator.