Das Nutzungskonzept für das Bahnhofgebiet Biel liegt vor

Nau.ch Lokal
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Biel/Bienne 14.11.2024 - 07:15

Das Nutzungskonzept, vom Gemeinderat am 23. Oktober 2024 genehmigt, dient als Planungs- und Koordinationsgrundlage für die Neugestaltung des Bahnhofgebiets.

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Eine Luftaufnahme von Biel und des Bieler Bahnhofs. - Keystone

Wie die Stadt Biel schreibt, ist das Bieler Bahnhofgebiet im Wandel. Die Stadt Biel hat in den letzten Jahren gemeinsam mit der Bevölkerung, den Dienstleistenden im Quartier und verschiedenen Interessensgruppen ein Nutzungskonzept erarbeitet, das in Zukunft als Planungsgrundlage für alle Projekte zur Weiterentwicklung des Bahnhofgebiets dienen wird. Der Gemeinderat hat das Instrument am 23. Oktober 2024 genehmigt.

Von zentraler Bedeutung für Stadt und Region

Das Bahnhofgebiet ist für Biel und die gesamte Region von zentraler Bedeutung. Es ist eine regionale Mobilitätsdrehscheibe, ein Bindeglied zwischen dem Stadtzentrum im Norden, dem Naherholungsgebiet am See und der südlichen Agglomeration sowie ein wichtiger Teil der Bieler Innenstadt.

Das Gebiet ist seit mehreren Jahren im Wandel. Nordseitig des Bahnhofes stossen die Kapazitäten des Bahnhofplatzes heute an ihre Grenzen, im Süden verleihen grosse Entwicklungsprojekte dem Gebiet eine neue Funktion. Zudem stehen in den kommenden Jahren verschiedene Sanierungs- und Unterhaltsprojekte im Bereich der Infrastruktur an.

Nutzungskonzept von Gemeinderat genehmigt

Die Stadt Biel hat das Bahnhofgebiet in den letzten Jahren ganzheitlich analysiert und neu gedacht. Bis Ende 2023 haben Experten mehrerer Fachrichtungen verschiedene Szenarien für das Bahnhofgebiet durchgespielt und konsolidiert – dies unter Einbindung der Bevölkerung und unterschiedlicher Interessensgruppen.

Die Grundideen des Nutzungskonzepts wurden der Bevölkerung im Juni 2024 vorgestellt und anschliessend verfeinert. Nun ist das Nutzungskonzept Bahnhofgebiet fertiggestellt und steht auf der Webseite der Stadt Biel zur Verfügung.

Es legt die Vision der Behörden für die Entwicklung des Gebiets für die nächsten Jahrzehnte fest und stellt die Koordination verschiedener Projekte sicher, die zu dessen Aufwertung beitragen werden. Der Gemeinderat hat das Nutzungskonzept am 23. Oktober 2024 genehmigt.

Grundprinzipien: Erreichbarkeit von allen Seiten

Das Nutzungskonzept Bahnhofgebiet basiert auf den vorhandenen Qualitäten und will insbesondere die Bieler Identität des Areals sichtbar machen. Es berücksichtigt die Doppelfunktion als wichtige Mobilitätsschnittstelle und integraler Bestandteil der Innenstadt, eng verbunden mit den umliegenden Quartieren und mit einem breiten Dienstleistungsangebot.

Die angestrebte Entwicklung zieht eine Erreichbarkeit des Bahnhofs von allen Seiten in Betracht, nicht nur via Bahnhofplatz und Robert-Walser-Platz. Er soll auch über die Aarbergstrasse und die Salzhausstrasse/Murtenstrasse zugänglich sein, wo auf kleinen Plätzen, sogenannten «Trittsteinen», neue Umsteigeorte und kleine Quartierzentren geschaffen werden können.

Dies entlastet den Bahnhofplatz, ohne dass dessen belebter und repräsentativer Charakter verlorengeht. Er ist Teil einer vom Zentralplatz ausgehenden Verbindung in Richtung Nidau/See entlang von grösseren belebten öffentlichen Plätzen.

Der städtische Charakter und die vielfältigen Nutzungen, die diese «urbane Achse» prägen, machen sie zu einer hauptsächlich den Fussgängern gewidmeten attraktiven Verbindung. Auf der Bahnhofstrasse werden weiterhin Busse verkehren, mit gebündelten Haltestellen für eine effizientere Fortbewegung.

Neue Grünfläche im Süden des Bahnhofs

Im Süden des Bahnhofs nutzt das Konzept die Chance eines noch wenig bebauten Bereichs entlang der Geleise, um dort einen begrünten öffentlichen Raum zu schaffen, der durch die Aneinanderreihung mit weiteren Freiräumen eine attraktive Verbindung für den Fuss- und Veloverkehr schafft. Dieses «Mosaik» von freien und bebauten Räumen bietet ein interessantes Entwicklungspotenzial.

Das Nutzungskonzept sieht vor, dass sich das Bahnhofgebiet ausgehend von den bestehenden Qualitäten schrittweise und nach klaren Leitlinien weiterentwickelt. Ziel ist ein lebendiges und in jeder Hinsicht durchmischtes Gebiet, das ein integraler Bestandteil der Innenstadt ist und zum Verweilen einlädt.

Das Bahnhofgebiet dient nicht nur als multimodale Schnittstelle, sondern soll auch den Bedürfnissen der Anwohnenden und der Menschen, die hier arbeiten, dienen. Es lässt Raum für Begegnungen und bietet zudem eine grosse Auswahl an Dienstleistungen an.

Nutzungskonzept Bahnhofgebiet dient als Koordinationsinstrument

Das Nutzungskonzept Bahnhofgebiet legt die Vision der Behörden für die Entwicklung des Bahnhofgebiets fest. Es ist ein Koordinationsinstrument und wird entsprechend den Fortschritten der verschiedenen Projekte aktualisiert. So kann es in den kommenden Jahren die Handlungen der Bieler Behörden leiten.

Es wird als Planungsgrundlage für alle konkreten Transformationsprojekte zwischen dem General-Guisan- und dem Guido-Müller-Platz dienen. Es ist ein Instrument für die Steuerung und Weiterentwicklung des Bieler Bahnhofsareals und wurde vom Gemeinderat genehmigt.

Es bietet allen Beteiligten Orientierung und einen gemeinsamen Rahmen für die Zusammenarbeit. Es basiert auf bereits bestehenden Strategien und Planungsgrundlagen der Stadt Biel, wie beispielweise dem ÖV-Konzept 2035, der Gesamtmobilitätsstrategie oder der Klimastrategie und führt diese fort.

Transformativer Ansatz setzt auf flexible Vorgehensweise

Die konkrete Umsetzung wird sich über einen längeren Zeitraum erstrecken. Der Transformationsprozess berücksichtigt die differenzierte Aufwertung des öffentlichen Raums, die funktionellen Anforderungen der multimodalen Mobilitätsschnittstelle und die Nutzung des städtebaulichen Entwicklungspotenzials.

Es ist pragmatisch, konkret und berücksichtigt die bestehenden Abhängigkeiten für die Umsetzung sowie sich bietende Chancen für Nutzungen. Das Nutzungskonzept Bahnhofgebiet ist umsetzungsorientiert und enthält bereits laufende oder vorgesehene Projekte.

Der gewählte transformative Ansatz setzt auf eine flexible Vorgehensweise für die Entwicklung der betroffenen Teilgebiete, in denen die Umsetzungsgeschwindigkeiten unterschiedlich sein können.

Schritt-für-Schritt-Aufwertung durch Neuorganisation der Mobilität

Das Nutzungskonzept schlägt eine Neuorganisation der Mobilität vor, um die Nordseite des Bahnhofs zu entlasten und gleichzeitig die Erreichbarkeit der Bahn zu optimieren. In einem ersten Schritt werden insbesondere im Bereich der Unterführung an der Aarbergstrasse Verbesserungen vorgenommen, um dort ein komfortableres und sichereres Vorwärtskommen zu Fuss und mit dem Velo zu ermöglichen.

Parallel dazu werden südlich der Unterführung an der Murtenstrasse neue Bushaltestellen erstellt, damit das Umsteigen vom Bus auf die Bahn für Personen aus dem Süden der Agglomeration effizienter gestaltet wird.

Dadurch wird nicht nur der nördliche Bereich des Bahnhofs von einem Teil der Fussverkehrsströme entlastet, sondern auch die Voraussetzungen für einen neuen Zugang zu den SBB-Geleisen direkt von der Unterführung Murtenstrasse her geschaffen. Mittelfristig wird dadurch der Bahnhofplatz entlastet und kann neugestaltet werden.

Auch weitere öffentliche Räume rund um den Bahnhof werden Schritt für Schritt aufgewertet, um vielfältige Nutzungsmöglichkeiten zu schaffen und der Bevölkerung mehr Aufenthaltsqualität zu bieten.

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