FC Breitenrain – Andy Egli: «Wir waren eindeutig das bessere Team»
Bern 22.04.2024 - 10:43
Der FC Breitenrain Frauen gewinnt im Spitzenkampf gegen das Frauenteam Oberland Ost (FC Interlaken) mit 2:1. Damit ist «Breitsch» vorerst wieder Leader.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Spitzenkampf der 3. Liga schlagen die Frauen des FC Breitenrain Interlaken mit 2:1.
- Co-Trainer Andy Egli war am Ende zufrieden mit der Leistung: «Wir waren eindeutig besser.»
- Das Aufstiegsrennen ist damit wieder komplett offen.
Selten standen in einem Drittliga-Spiel wohl so viele Spielerinnen mit NLA-Erfahrung auf dem Platz wie bei Breitenrain gegen Interlaken.
Bei Breitenrain hatten neben dem Trainerduo Andy Egli und Sonja Lundsgaard-Hansen mit Ilaria Castignetti, Dragana Kuzmanovic, Martina Frey, Corinne Gnägi und Vera Dubach fünf Spielerinnen aus der Startformation NLA-Erfahrung.
Interlakens Herzstück des Teams besteht aus den ehemaligen Thunerinnen Iris Winterberger, Stefanie Häsler und Noemi Hodel, die früher ebenfalls in der obersten Liga spielten.
Während Breitenrain sich im Hinspiel noch von Interlakens starkem Team überrumpeln liess und verlor, war man im Rückspiel gewarnt und bereit.
Breitenrain über weite Strecken die bessere Mannschaft
Hodel und Häsler liessen zwar ihre spielerische Klasse immer mal wieder aufblitzen, zu echten Torchancen kamen sie aber nie. «Wir waren eindeutig das bessere Team, Interlaken hatte nämlich null Torchancen aus dem Spiel heraus», sagte Andy Egli am Schluss.
Der Spitzenkampf war ein hartes, teilweise ruppiges Spiel, in dem sich die Kontrahentinnen nichts schenkten. Man merkte, dass es um viel ging. Beide Teams hätten sich nicht beklagen können, wenn die eine oder andere Spielerin eine gelbe Karte gesehen hätte.
Insgesamt hatte Breitenrain mehr Spielanteile und agierte druckvoller, wobei Interlaken die Stadtbernerinnen nicht so frei aufspielen liess, wie sie das in der 3. Liga normalerweise können.
Trotzdem kam Dragana Kuzmanovic dem Führungstreffer bereits nach fünf Minuten nahe, als sie einen Freistoss aus 16 Metern knapp neben das Tor setzte. Nur wenige Augenblicke später machte sie es besser: Mit einem Flachschuss aus ähnlicher Distanz traf Kuzmanovic zum 1:0.
Kuzmanovic: «Es war beeindruckend, wie jede für jede gegangen ist»
Nach einer halben Stunde lancierte wieder Kuzmanovic mit einem Traumpass steil Sara Motta, die im Rutschen auf 2:0 erhöhte. «Es war beeindruckend, wie in unserem Team heute jede für jede gegangen ist. Ich bin sehr froh, konnte ich mit einem Tor und einem Assist zu diesem sehr wichtigen Sieg beitragen», meinte Dragana Kuzmanovic nach dem Spiel zufrieden.
Weil Interlaken durch ein unglückliches Eigentor von Lucia Leiser nach einem Eckball noch vor der Pause wieder auf 2:1 herankam, blieb der Spielausgang bis zum Schluss offen. Dies auch, weil Breitenrain seine Torchancen nicht nutzte. Noch in der ersten Halbzeit konnte Alexandra Zwald im Tor Interlakens einen Schuss von Motta zum Corner lenken.
Kuzmanovic verfehlte das Tor mehrfach knapp per Kopf. Nach der Pause lenkte Zwald den Ball nach einem starken Schuss von Motta, welche mustergültig von Sarmila Selvaratnam lanciert wurde, nochmals zum Eckball ab. Eine Viertelstunde vor Schluss traf Martina Frey nur die Latte.
So zitterte Breitenrain eigentlich unnötig lange, brachte den Sieg aber verdient über die Zeit. Captain Lydia Dubach erklärte nach Spielende: «Wir waren uns von Anfang an bewusst, dass der Sieg nur über den Kampf geht und das Team das Spiel gewinnen wird, das mehr will. Das waren heute wir.»
Rennen um den Aufstieg wieder offen
Mit dem Sieg im Spitzenkampf ist Breitenrain dem Aufstieg einen Schritt nähergekommen. Für den Moment jedenfalls stehen die Stadtbernerinnen mit drei Punkten Vorsprung wieder an der Tabellenspitze. Interlaken hat jedoch noch ein Spiel weniger ausgetragen. Weil bei Punktgleichheit als erstes Kriterium die Anzahl gelber Karten herangezogen wird und nicht das Torverhältnis, ist Interlaken noch immer etwas im Vorteil im Aufstiegsrennen.
Breitenrain hofft daher auf einen Ausrutscher der Oberländerinnen, während es sich selbst keinen leisten darf. «Wir sind positiv hinsichtlich des Aufstiegs. Und wenn es am Schluss nicht reicht, haben wir auf jeden Fall unser Bestes gegeben», so Lydia Dubach.
Angesichts der Begegnung zwischen Breitenrain und Interlaken kommt man fast nicht umhin zu sagen: Eigentlich schade, dass nächste Saison nicht beide Teams eine Liga höher spielen können. Vermutlich sind sowohl Interlaken als auch Breitenrain momentan deutlich stärker unterwegs als so manch ein Zweitligist…