Reitschule: Polizei will Straftäter anhalten – und wird angegriffen

Bern,
In der Nacht auf Sonntag will die Polizei bei der Reitschule einen Straftäter anhalten – und wird dann mit Gegenständen beworfen. Die Reitschule widerspricht.
00:00 / 00:00
Am Sonntag, um zirka 1.45 Uhr, stellte die Kantonspolizei Bern im Rahmen ihrer Patrouillentätigkeit an der Neubrückstrasse in Bern eine vom Strafvollzug abgängige und ausgeschriebene Person fest.

Als die Einsatzkräfte den Mann in der Folge für eine Personenkontrolle anhalten wollten, flüchtete dieser in Richtung Innenhof der Reitschule. Vor Ort befanden sich zahlreiche Drittpersonen.
Anwesende Drittpersonen versuchten die Anhaltung des Mannes zu verhindern, indem sie die Einsatzkräfte massiv bedrängten. Während und nach der Anhaltung des Mannes wurden die Einsatzkräfte mit Flaschen und anderen Gegenständen angegriffen. Ein Video auf Tiktok zeigt, wie die Polizisten bei der Reitschule beworfen werden. (Video oben)
Zum Eigenschutz mussten Zwangsmittel, darunter Gummischrot und Reizstoff eingesetzt werden. Zur Unterstützung wurden weitere Einsatzkräfte hinzugezogen.
Polizisten verletzt – Autos beschädigt
Insgesamt wurden drei Personen angehalten, darunter auch der flüchtende Mann. Alle drei wurden für weitere Abklärungen auf eine Polizeiwache gebracht. Eine der angehaltenen Personen wurde aufgrund leichter Verletzungen zur vorsorglichen Untersuchung ins Spital gefahren, bevor er auf die Polizeiwache gebracht wurde.
Zwei Polizisten wurden durch Flaschenwürfe leicht verletzt. Insgesamt wurden mehrere Patrouillenfahrzeuge der Kantonspolizei Bern sowie Fahrzeuge von Drittpersonen massiv beschädigt, unter anderem wurden Scheiben von Polizeifahrzeugen eingeschlagen. Es entstand erheblicher Sachschaden.
Durch die Kantonspolizei Bern wurden Ermittlungen aufgenommen.
Die Reitschule widersprach der Darstellung der Polizei. Der Einsatz sei ohne Vorwarnung und ohne erkennbare Notlage erfolgt, schrieb sie in einem Communiqué. Gegen die Betroffenen und Besuchenden der Reitschule sei seitens der Polizei unvermittelt, massiv und ohne ersichtlichen Grund Gewalt angewendet worden.
Der Einsatz habe für erhebliche Unruhe gesorgt und bei zahlreichen Gästen Verunsicherung und Angst ausgelöst, hiess es weiter.
Weiter sei die Polizei für eine Kontaktaufnahme des Sicherheitspersonals vor Ort nicht ansprechbar gewesen und habe auch vorgängig nicht über das Sicherheitstelefon Kontakt aufgenommen, wie dies eigentlich vereinbart worden sei.