Walliser wehren sich gegen Musks Starlink-Antennen

In Leuk regt sich Widerstand gegen die 40 Starlink-Antennen. Neben gesundheitlichen Bedenken gibt es wegen Musk auch Sorgen um die Reputation des Dorfes.

Das Wichtigste in Kürze
- In Leuk sollen 40 Starlink-Antennen aufgestellt werden, daran stören sich die Bewohner.
- Sorgen um die Gesundheit, die Reputation und die Sicherheit treiben sie um.
- Eine Interessensgemeinschaft sammelt Unterschriften gegen das Bauvorhaben.
In Leuk VS sollen 40 Starlink-Antennen aufgestellt werden. Ein entsprechendes Gesuch wurde von der deutschen Firma Signalhorn eingereicht. Doch es gibt Widerstand dagegen, wie «SRF» von der Informationsveranstaltung berichtet.
Hannah Schnyder, eine Ärztin aus dem Dorf, hat die Interessengemeinschaft «40 neue Satellitenantennen: Nein, so nicht» gegründet. Sie sammelt Unterschriften gegen das Vorhaben und plant, Einsprache zu erheben. «Wir waren alle schockiert, als wir vom Baugesuch erfahren haben.»
Ihr Widerstand gründet in gesundheitlichen Bedenken: Eine WHO-Studie sei zum Schluss gekommen, dass «man bei hochfrequenten elektromagnetischen Strahlen keine Entwarnung geben kann. Wir möchten nicht das meist bestrahlte Gebiet der Schweiz werden».
Die 40 neuen Antennen sollen rund 2,5 Meter hoch sei. Eine runde Kuppel schützt sie vor der Witterung. Solche Antennen dienen als Verbindungspunkte für das Starlink-Netzwerk. In Leuk sollen sie etwas oberhalb des Dorfes an einem Ort installiert werden, wo bereits Satellitenschüsseln stehen.

Nicht nur die Strahlung bereitet den Wallisern Sorgen, sondern auch wer hinter dem Projekt steht: Elon Musk, der Besitzer des Raumfahrtunternehmens SpaceX, das Starlink betreibt. Juri Jossen fürchtet ein «grosses Reputationsrisiko» für Leuk. Er äussert auch sicherheitspolitische Bedenken, da die Satellitenanlage im Kriegsfall zum Ziel werden könnte.
Alain Bregy, Gemeindepräsident von Leuk, steht hinter dem Projekt. Zu den Bedenken wegen Musk sagt er, der Name werde gerne genannt, «wenn die Medien Polemik machen». Das Baugesuch stamme von Signalhorn und nicht vom Milliardär.
Zu den Bedenken wegen der Strahlung sagt er: «Solche hat es auch schon bei den alten Antennen gegeben, und diese haben noch weiter gestrahlt.» Bregy betont die Wichtigkeit der Antennen für die wirtschaftliche Entwicklung des Dorfes. Denn aktuell sei das Altersheim der grösste Arbeitgeber – «und das sagt viel über die Struktur der Gemeinde aus».
Noch bis Ende Juni können Einsprachen gegen das Vorhaben in Leuk eingereicht werden.