Schneefall führt zu Völkerwanderung – «chaotisch, aber wunderschön»
Bern 22.11.2024 - 09:36
«Flockdown!» Der Schneefall legt Bus, Tram und Züge lahm. Jetzt wird marschiert. Nau.ch war am Freitagmorgen bei der Völkerwanderung mit der Kamera dabei.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Schneefall legt den Schweizer ÖV lahm.
- Eine Nau.ch-Umfrage zeigt: Die Berner sind trotz Chaos positiv gestimmt.
- Ein Nau.ch-Leser steckte über zwei Stunden am Bahnhof fest.
Völkerwanderung in der Schweiz!
Auch am Freitagmorgen ist der ÖV schweizweit wegen dem Schneefall am Donnerstag grösstenteils lahmgelegt. Busse und Trams fahren nicht – Züge sind massiv verspätet. Wer zur Arbeit, zur Schule oder zur Uni muss, nimmt die Füsse in die Hand.
Nau.ch war in der Stadt Bern bei der Völkerwanderung dabei – und hat Stimmen gesammelt.
«Ich bin jetzt auf dem Weg zur Arbeit», berichtet ein Passant. «Ich muss jetzt zu Fuss gehen – zum Glück ist es nicht mega weit.» Der Schneefall sei zwar «schon schön, aber auch ein bisschen nervig».
Berner nehmen Schnee trotz Chaos positiv
Eine zweite Passantin findet den Schnee auch «wunderschön» – und staunt: «Ich habe noch nie so viel Schnee in Bern gesehen. Natürlich, der Schnee ist früh gekommen, wir waren nicht vorbereitet, es ist ein wenig chaotisch», sagt sie. «Aber ich nehme es positiv – ich geniesse den Schnee.»
Sie habe bei der Arbeit angerufen, dass sie zu spät komme. «Das liegt nicht an mir, sondern an der Natur», lacht sie.
Ein 18-Jähriger findet den «Flockdown» besonders gut – obwohl er in die Schule laufen muss. «Ich komme zu spät, aber das ist auch gut», meint er. Dass er das erste Fach verpasst, kommt ihm gerade gelegen.
Besonders positiv ist eine 88-Jährige gestimmt. «Mit meinem Alter nehme ich mir Zeit», sagt sie.
Leser und Nau.ch-Redaktion stecken wegen Schneefall fest
Und auch Nau.ch Leser stecken fest! «Ich laufe öfters um diese Uhrzeit durch die Strasse. Nicht einmal im Sommer sind es so viele», berichtet ein Berner Leser etwa.
Die Nau.ch-Redaktion blieb beim Weg ins Büro ebenfalls nicht verschont.
«Mein Zug von Olten SO nach Bern hatte 85 Minuten Verspätung!», berichtet ein Redaktor. «Über 50 Minuten standen wir allein vor der Einfahrt am Bahnhof Bern fest.»
Das ÖV-Chaos hatte bereits am Donnerstagabend seinen Lauf genommen. Wegen dem Mega-Schneefall konnte man die Strassen nicht freischaufeln. Busse mussten wegen Glatteis-Gefahr stillstehen und blockierten Tramgleise.
Schneefall legte ÖV am Donnerstag komplett lahm
In Bern und Basel gaben die ÖV-Betriebe am späteren Donnerstagabend dann komplett ihren Betrieb auf.
Wer am Bahnhof auf die S-Bahn wollte, wartete zum Teil vergeblich – oder musste Mega-Verspätungen in Kauf nehmen. Kam ein Zug dann doch, hiess es Kuschel-Alarm!
Ein Nau.ch-Leser steckte am Donnerstagabend über zwei Stunden lang am Bahnhof Burgdorf BE fest. «Plötzlich gingen im Zug die Lichter aus – alle stiegen aus», erinnert er sich.
Bis der Zug abfahren konnte, sollte es dauern. «Ich war erst nach 1 Uhr zuhause – dabei hätte ich eigentlich um 22.30 Uhr ankommen sollen.»