Hunderte Spinnen-Babys bevölkern Hauswand
Sensebezirk 27.05.2024 - 07:27
Wie bitte? Plötzlich ist eine Hauswand im Sensebezirk von Spinnen-Nachwuchs besetzt. Ein Experte erklärt, was es damit auf sich hat und was man tun sollte.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei einem Freiburger Wohnhaus sind Hunderte Spinnen-Babys geschlüpft.
- Die Tierchen hängen in einem Netz an der äusseren Wand.
- Bald dürfte sich der Kreuzspinnen-Nachwuchs verteilen – gefährlich ist er nicht.
Ein Nau.ch-Leser aus Freiburg staunte kürzlich nicht schlecht: An der Wand des Hauses, in dem er wohnt, entdeckte er eine riesige Ansammlung von winzigen Spinnen!
Bilder zeigen, wie es sich die gelblich-bräunlichen Tiere in einem Netz an der Wand gemütlich gemacht haben. «Das fand ich schon fast gruselig», sagt René Z. zu Nau.ch
Was hat es damit auf sich? Und: Könnten die Baby-Spinnen für die Bewohner des Hauses gefährlich werden?
Samuel Furrer von der Wildtier-Fachstelle des Schweizer Tierschutzes STS klärt auf: «Es handelt sich um frisch geschlüpfte, einheimische Kreuzspinnen.»
Die Tiere auf den Bildern seien wenige Stunden oder Tage alt. Dass sie zu dieser Jahreszeit auftauchen, ist kein Zufall. Der Zoologe erklärt: «Die Eier überwintern im Kokon und die Jungtiere schlüpfen nach der Entwicklung im Ei im Frühling.»
Kreuzspinnen sollte man «einfach sein lassen»
Nachdem sie geschlüpft sind, würden die Spinnen noch für kurze Zeit zusammenbleiben, sagt Furrer.
«Es kann sein, dass diese Wand als Schutz vor Schlechtwetter und Raubtieren für die Spinnen dient», sagt Serena Pedraita von «Info Fauna».
Mit dem Wind lassen sie sich schliesslich am eigenen Faden in die Luft verfrachten, wie Furrer erklärt. «Am Landeplatz werden sie dann versuchen, einen guten Ort für ihr Netz zu finden», so der Experte weiter. Laut Pedraita würden sich die erwachsenen Spinnen verteilen, um die Konkurrenz zu minimieren.
Wichtig: Furrer kann den Leser beruhigen, was die Baby-Spinnen angeht. «Kreuzspinnen kommen nicht ins Haus», hält er fest.
Entsprechend solle man die kleinen Tierchen gemäss dem Zoologen «einfach sein lassen». Denn: «Kreuzspinnen bauen ein Netz und bleiben dort, solange sie genügend Insekten fangen. Menschen interessieren sie nicht.»
Predraita ergänzt: «In der Schweiz gibt es keine gefährliche Spinne für Menschen. Aber, es ist möglich, dass Leute, die schon andere Allergien haben, auf einen Spinnenbiss reagieren.»