Evakuierungsflüge aus dem Saastal gehen weiter
Sion 07.09.2024 - 13:03
Auch am Samstag werden Menschen aus dem abgeschnittenen Saastal ausgeflogen werden. Im Moment beträgt die Wartezeit mehrere Stunden.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach dem Erdrutsch im Saastal müssen einige Brocken gesprengt werden.
- Am Samstag gehen die Evakuierungsflüge weiter.
- Rund 2200 Menschen sassen fest, 250 wurden bereits ausgeflogen.
Die Evakuierungsflüge aus dem Saastal sind am Samstag fortgesetzt worden. Die Luftbrücke war eingerichtet worden, nachdem nach einem Erdrutsch am Freitag hunderte Touristen in Saas-Fee und Umgebung gestrandet waren. Für Sonntag sind keine Füge geplant.
Die Wartezeit für Flüge am Samstag betrage vier Stunden, warnte die Gemeinde. Der Flug dauere einige Minuten und koste 140 Franken pro Person.
Aus der derzeit auf der Strasse nicht mehr erreichbaren Walliser Tourismusregion Saas-Fee haben am Freitagnachmittag Helikopter rund 250 blockierte Personen ausgeflogen. Bevor die Kantonsstrasse in Richtung Saas-Fee wieder geöffnet werden kann, müssen Fachleute Felsmassen sprengen.
Viele Touris sitzen fest
Am Freitag sassen rund 2200 Personen, hauptsächlich Schweizer Touristen, im Tal fest, in dem am Donnerstag ein Erdrutsch die Kantonsstrasse zwischen Stalden und Saas-Balen unterbrochen hatte.
Simon Bumann, Sprecher des Regionalen Führungsstabs Saas, bestätigte auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA einen Bericht des Onlineportals blick.ch. Zudem waren auch Einheimische blockiert, die entweder ins Tal oder weg wollten.
Die Evakuierungsflüge wurden zunächst am Freitag zwischen 16 und 19 Uhr mit Helikoptern der Air Zermatt durchgeführt. Rund 250 Personen wurden aus dem Saastal nach Stalden geflogen, wie der Regionale Führungsstab Saas am späten Freitagabend mitteilte.
Gut 100 Personen seien abgewiesen worden. Deshalb habe die Gemeinde Saas-Fee beschlossen, die Luftbrücke auch am Samstag praktisch ganztägig zu betreiben. Laut Bumann bleiben am Samstag die Bedingungen für die Helikopterflüge dieselben.
Evakuierungsflug kostet 140 Franken
Die Helikopter starteten von Saas-Fee und setzten die Evakuierten im nur wenige Flugminuten entfernten Stalden ab. Von dort aus standen Zug, Bus oder die eigenen Verkehrsmittel zur Verfügung. Passagiere müssten pro Evakuierungsflug 140 Franken zahlen, hiess es in der Mitteilung des Führungsstabs. Eine Voranmeldung war demnach nicht nötig.
Angesichts des Ausmasses der Niederschläge – bis zu 100 Liter Regen pro Quadratmeter in 24 Stunden – hielten sich die Schäden im Tal in Grenzen. Es wurden keine Gebäude zerstört.
Die Behörden hatten vor allem aufgrund der Erkenntnisse aus den letzten Unwettern Ende Juni präventive Massnahmen rund um die Bäche ergriffen.
Unklar, wann Strasse wieder befahrbar ist
Mit einer Wiedereröffnung der Kantonsstrasse ins Saastal ist nicht vor Anfang kommender Woche zu rechnen, wie der Kanton am Freitagabend mitteilte. Ein Beobachtungsflug hatte am Morgen ergeben, dass vor der Räumung oberhalb der Strasse grosse Felsbrocken gesprengt werden müssen. Einige von ihnen massen 100 Kubikmeter, was etwa dem Volumen eines Gelenkbusses entspricht.
Nach der Räumung der Strasse steht die Instandsetzung des Wildbach-Übergangs auf dem Programm, wie den Angaben zu entnehmen ist. Wann die Strasse wieder befahrbar sein wird, hänge von den Schäden an ihrer Infrastruktur ab, hiess es weiter.
Die Strasse zwischen Saas-Grund und Saas-Almagell wurde bereits früher wieder freigegeben.