Biel: Sex-Dienste rund um die Uhr und falsche Versprechungen

Marie Augustin
Marie Augustin

Biel/Bienne,

Ein Duo hat unter falschen Versprechungen Frauen nach Biel BE gelockt, die dort für wenig Geld als Sexarbeiterinnen tätig werden mussten.

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Die Frauen wurden in einem Zimmer untergebracht, in dem sie auch ihre Freier empfingen. (Symbolbild) - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Regionalgericht Biel hat zwei Personen wegen Menschenhandels verurteilt.
  • Das Duo hatte mehrere Frauen mit falschen Versprechungen in die Schweiz gelockt.
  • Dort mussten sie als Prostituierte arbeiten – für wenig Geld und rund um die Uhr.

Ein Mann und eine Frau wurden am Mittwoch vor dem Bieler Regionalgericht verurteilt. Sieben Fälle von Menschenhandel und zwölf Fälle von Förderung der Prostitution aus dem Jahr 2021 liegen dem Urteil zu Grunde.

Der Mann soll sich zudem der Körperverletzung schuldig gemacht haben.

Wie «Der Bund» berichtet, hatte das Duo Frauen in Spanien, die sich in wirtschaftlicher Not befanden, falsche Versprechungen gemacht.

Ihnen sei suggeriert worden, in Biel 6000 bis 7000 Franken monatlich mit Sex-Diensten verdienen zu können.

Anschliessend organisierte das Duo die Flüge und gefälschte Covid-Zertifikate für die Einreise der Frauen.

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Das Regionalgericht in Biel schloss den Fall ab, dessen Verfahren sich seit 2021 hinzog. (Archivbild) - keystone

Die Opfer wurden daraufhin lediglich in einem Zimmer untergebracht, in welchem sie auch ihre Freier zu empfangen hatten.

Dafür mussten sie 24 Stunden täglich zur Verfügung stehen – für wenig Geld. Das Duo strich die Hälfte der Einnahmen selbst ein. Oder sie kriegen gar kein Geld.

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Statt wie abgemacht einen älteren Herrn zu pflegen, wurde eine 24-Jährige in die Sexarbeit gezwungen. (Symbolbild) - Depositphotos

Die Haupttäterin wurde zu einer fünfjährigen Freiheitsstrafe und einem Landesverweis nach Spanien verurteilt. Dreieinhalb Jahre hat sie bereits in der Untersuchungshaft abgesessen, berichtet «Der Bund» weiter.

Für ihren Partner wurden eine Freiheitsstrafe von drei Jahren und neun Monaten sowie ein Landesverweis nach Kuba ausgesprochen.

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