Plakataktion: Biel setzt Zeichen gegen häusliche Gewalt
Biel/Bienne 22.11.2024 - 12:50
Biel setzt sich mit einer Plakataktion für die Aufklärung über häusliche Gewalt ein und möchte damit beitragen das Tabuthema in der Bevölkerung zu brechen.
Wie die Stadt Biel mitteilt, beteiligt sie sich an einer Plakataktion der Berner Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt, um die Bevölkerung für die weitreichende Problematik zu sensibilisieren. Das Plakat richtet sich an Betroffene, Helfende oder Gewaltausübende und zeigt auf, wo sie Hilfe und Unterstützung finden können.
1726 Straftaten wegen häuslicher Gewalt wurden im 2023 im Kanton Bern registriert, allein in der Region hat der Verein «Solidarité femmes Biel/Bienne» in über 700 Fällen Beratungsgespräche geführt. Gewalt in der Beziehung oder in der Familie zieht sich durch alle Bevölkerungsschichten und Nationalitäten hindurch und prägt Betroffene ein Leben lang.
Oft jedoch bleibt ihr Leiden verborgen, da häusliche Gewalt nach wie vor ein Tabuthema ist. Betroffene schweigen aus Angst vor Stigmatisierung und weiterer Gewalt, Personen in ihrem direkten Umfeld reagieren mit Unsicherheit und Wegsehen. Die Plakataktion will aufzeigen, dass häusliche Gewalt kein Tabuthema sein darf und dass Unterstützung für Betroffene, aber auch für Gewaltausübende und Helfende verfügbar ist.
Biel stärkt die Prävention gegen Gewalt
Die Plakate werden im Rahmen der «16 Tage gegen Gewalt an Frauen» vom 25. November bis zum 10. Dezember 2024 gezeigt. Im Mittelpunkt der schweizweiten Aktionstage steht in diesem Jahr die Frage, wie Gewalt effektiv verhindert und Betroffene dabei unterstützt werden können, ein gewaltfreies Leben zu führen.
Aus diesem Anlass zeigt Solidarité femmes am 3. Dezember 2024 im Filmpodium einen Kurzfilm und diskutiert im Anschluss mit Betroffenen und Fachpersonen über mögliche Wege aus der häuslichen Gewalt.
Mit der Teilnahme an der Aktion will die Stadt Biel dazu beitragen, das Bewusstsein für häusliche Gewalt zu schärfen und den Zusammenhalt in der Prävention zu stärken. Nur gemeinsam lässt sich das Tabu brechen und eine klare Botschaft gegen Gewalt senden.
Die Plakate gegen häusliche Gewalt können kostenlos von öffentlichen und privaten Institutionen sowie von interessierten Privatpersonen über die Berner Interventionsstelle gegen Häusliche Gewalt, bezogen werden.
