Rot-Grün triumphiert in Bern zusammen mit Grünliberalen
Bern 25.11.2024 - 00:12
Rot-Grün triumphiert bei den Gemeinderatswahlen in der Stadt Bern. Mitte-Rechts ist es nicht gelungen, einen zweiten Sitz zu holen.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Rot-Grün-Mitte-Bündnis triumphiert bei den Gemeinderatswahlen in Bern.
- Frauen stellen nun einmal mehr die Mehrheit im neuen Gemeinderat von Bern.
- Das Mitte-Rechts-Lager scheitert und kann keinen zweiten Sitz holen.
Die Berner Stadtregierung bleibt fest in rot-grünen Händen. Alle vier Kandidierenden des Rot-Grün-Mitte-Bündnisses (RGM) schafften die Wahl, dazu Melanie Mettler von den Grünliberalen. Das gab die Stadt am Sonntagabend bekannt.
Das Spitzenresultat erzielte Marieke Kruit (SP, bisher) mit 32'186 Stimmen, gefolgt von Ursina Anderegg (Grünes Bündnis) mit 30'791 Stimmen. Dahinter folgen Matthias Aebischer (SP) mit 29'210 Stimmen, Alec von Graffenried (GFL, bisher) mit 28'024 Stimmen und Melanie Mettler (GLP) mit 17'260 Stimmen.
Die Stimmbeteiligung betrug 50,06 Prozent. Im neuen Gemeinderat sind die Frauen in der Mehrheit, nicht zum ersten Mal in Bern. Die rot-grünen Parteien sind in Bern seit 1992 in der Mehrheit. Sogar vier der fünf Sitze haben sie seit 2016 inne. Dass sie die komfortable Mehrheit erneut verteidigen konnten, ist keine Selbstverständlichkeit.
Berner Mitte-Rechts-Lager ist konsterniert
Das Mitte-Rechts-Lager in Bern leckt derweil seine Wunden: Der Gewinn eines zweiten Sitzes im Gemeinderat ist gescheitert. Alle Zutaten zum Erreichen des Zieles seien vorhanden gewesen, teilte das Bündnis «Meh Farb für Bärn!» am Sonntagabend mit. Umso grösser sei nun die Enttäuschung.
Das Bündnis habe der bisherigen Klientel-Politik und Schuldenwirtschaft neue Rezepte entgegenhalten wollen. Doch das Stimmvolk habe gegenüber 2020 nochmals linker gewählt und dem Wunsch der Minderheiten nach einer besseren Repräsentation nicht zum Durchbruch verholfen.
Bei Abstimmungen in der vergangenen Legislatur hätten regelmässig über 40 Prozent der Bevölkerung gegen die Parolen des Gemeinde- und Stadtrats gestimmt. Dem Bündnis sei es nun bei den Wahlen aber nicht gelungen, diese Stimmen zu bündeln.
Die Ursachen dafür seien nicht offensichtlich. Die Opposition werde in aller Ruhe analysieren, was besser gemacht werden könne
Denn erstmals trat das Mitte-Rechts-Lager mit GLP, FDP, Mitte, SVP und EVP gemeinsam zur Proporzwahl an. Ihr Ziel war der Gewinn eines zweiten Sitzes. Daraus wurde nichts.
Die Mitte verlor ihren Sitz an die GLP. Der bisherige Mitte-Gemeinderat Reto Nause konnte wegen der Amtszeitbeschränkung nicht mehr zur Wahl antreten.