Umweltschützer finden Mikroplastik in Kot von Schweizer Wildtieren

Bern,
Ein Bericht der Umweltschutzorganisation Greenpeace zeigt Erschreckendes: Im Kot von Schweizer Wildtieren wie Rehen oder Hirschen wurde Mikroplastik gefunden.

Das Wichtigste in Kürze
- Umweltschützer und Forschende haben Mikroplastik im Kot von Schweizer Wildtieren gefunden.
- Allerdings gab es erhebliche Unterschiede zwischen den gesammelten Kotproben.
- Greenpeace fordert sofort griffige politische Massnahmen, um die Menge zu reduzieren.
Plastikverschmutzung macht auch vor Wildtieren keinen Halt. Schweizer Umweltschützer und Wissenschaftlerinnen haben Mikroplastik im Kot von Rehen, Hirschen, Wildschweinen, Hasen, Gämsen, Füchsen, Mardern, Dachsen und Wölfen gefunden.
Die Plastik-Kontamination betrifft Regionen in der ganzen Schweiz, wie der am Dienstag von der Umweltschutzorganisation Greenpeace veröffentlichte Bericht zeigt.
Unterschiedliche Menge an Mikroplastik
Allerdings gab es erhebliche Unterschiede zwischen den gesammelten Kotproben. So wurden im Kot von zwei Wildschweinen im Wallis und im Kanton Bern mehr als 600 Mikroplastikpartikel pro Gramm gefunden.
Der Kot eines Wolfes, der in Graubünden gesammelt wurde, enthielt hingegen nur 7 Plastikteile pro Gramm. Jener eines Zürcher Rehs 4.
Analysiert wurden für den Bericht 15 Kotproben durch Forschende der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Lausanne (EPFL). Dafür trockneten sie den Kot und lösten ihn anschliessend in Wasserstoffperoxid auf. Diese Mischung siebten sie durch einen Filter.
Das Ausmass der Umweltverschmutzung durch Mikroplastik erfordere national und international sofort griffige politische Massnahmen, schrieb Greenpeace im Bericht. Nur so könne die Menge kurzfristig reduziert werden.