Spar-Tageskarten: Berner Gemeinden ziehen Reissleine!
Bern 19.12.2024 - 15:11
Die Spar-Tageskarten für den ÖV stossen zunehmend auf Widerstand in den Berner Gemeinden.
Das Wichtigste in Kürze
- Berner Gemeinden ziehen sich vom Angebot der Spar-Tageskarten zurück.
- Der Verkaufsprozess ist für viele Teilnehmende zu komplex.
- Daher wird das Angebot jetzt vielerorts eingeschränkt oder ganz eingestellt.
Vor einem Jahr wurde die neue Spar-Tageskarte eingeführt. Diese ersetzte das Vorgängersystem, mit dem Reisende für rund 40 Franken in der 2. Klasse einen ganzen Tag Zug fahren konnten. Jährlich wurden etwa 1,5 Millionen Tageskarten verkauft.
Mit der Einführung des neuen Modells gab es fortan nicht nur unterschiedliche Preismodelle, sondern die Tickets waren auch personalisiert.
Wie das SRF berichtet, sind viele Berner Gemeinden jedoch unzufrieden mit den Änderungen.
Herausforderungen für die Gemeinden
Ein Beispiel ist die Gemeinde Burgdorf BE: Sie hat angekündigt, das Spartageskarten-Angebot der SBB ab 2025 einzustellen.
Der Grund dafür ist der «komplexe und zeitaufwendige» Verkaufsprozess. Die Gemeinde leide unter einem hohen Verwaltungsaufwand, der nicht durch die Entschädigung der SBB gedeckt werden könne.
Ähnlich sieht es in Ostermundigen BE aus. Hier werden künftig nur noch Karten an Einwohnende verkauft. Dazu wird der Verkauf auf maximal zwei Karten pro Person beschränkt. Auch hier ist der Aufwand der Grund.
Rückgang der teilnehmenden Gemeinden
Die Branchenorganisation Alliance Swiss Pass stellt fest, dass immer mehr Gemeinden auf das Angebot verzichten.
Dennoch gebe es auch neue Gemeinden, die dazukommen. Derzeit beträgt die Anzahl der teilnehmenden Gemeinden 1070.
Die Alliance Swiss Pass bestätigt gegenüber SRF, dass derzeit an Verbesserungen gearbeitet wird.
Konkrete Änderungen wurden bisher nicht bekannt gegeben, aber ein Update ist für Anfang des kommenden Jahres angekündigt.