Mitholz-Räumung: Finanzkontrolle sieht Mängel

Tonnenweise Munition lagert noch im Fels bei Mitholz. Sie soll ab 2033 geräumt werden. Die Finanzkontrolle sieht Mängel bei Zeitplanung und Risikomanagement.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Eidgenössische Finanzkontrolle bemängelt die Planung der Mitholz-Räumung.
- Diese gehe zu stark von einem Best-Case-Szenario aus und blende Risiken aus.
- Im Fels bei Mitholz im Berner Oberland lagern 3500 Tonnen explosives Material.
Die enormen Mengen an Munition im Fels bei Mitholz im Berner Oberland sollen geräumt werden. Der Bundesrat hatte das 2020 beschlossen.
Die Planungsarbeiten laufen, doch nun gibt es Kritik vonseiten der Eidgenössischen Finanzkontrolle, wie das «SRF» berichtet. In einem Bericht zählt diese einige Mängel in der Arbeit des Bundesamts für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) auf.
Ein Punkt, der angemerkt wurde: Das VBS plane zu optimistisch und gehe nur von einem «Best-Case-Szenario» aus.

«Wenn etwas nicht nach Plan läuft, muss man rasch eingreifen können», sagt Mischa Waber, Fachbereichsleiter bei der Finanzkontrolle zu «SRF». Darauf aber sei das Bundesamt nicht ausreichend vorbereitet.
Risiken sind nicht lückenlos dokumentiert
Auch beim Risikomanagement sieht die Eidgenössische Finanzkontrolle Schwächen. Nicht alle Risiken seien lückenlos dokumentiert. Eine bessere Dokumentation sei nötig, um das Projekt sicher zu steuern.
Bemängelt werde auch die Stimmung im Team. Laut Kontrollbericht gebe es «sehr unterschiedliche, kulturell bedingte Arbeits- und Denkweisen». Das Projekt werde deshalb künftig beim Bundesamt für Rüstung Armasuisse angesiedelt – und nicht mehr beim VBS.
Der Bund will das ehemalige Munitionslager im Berner Oberland ab 2033 räumen. Hierfür müssen auch Bewohner des Dorfes umgesiedelt werden. Rund 3500 Tonnen potenziell explosives Material lagern noch im Berg.