Emmentaler Schaukäserei gibt auf – Massenentlassung!
Die Emmentaler Schaukäserei in Affoltern BE wird ab Ende Juni keinen Emmentaler AOP mehr produzieren. Die Herstellung sei nicht mehr rentabel.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Emmentaler Schaukäserei stellt ihre Emmentaler-AOP-Produktion ein.
- Ein Dutzend Mitarbeiter wird den Arbeitsplatz verlieren.
- Die Käseproduktion kostet den Betrieb Geld, statt welches einzubringen.
12 Mitarbeitende aus der Käsereiproduktion der Emmentaler Schaukäserei in Affoltern BE werden ihren Arbeitsplatz verlieren: Ab Ende Juni wird dort kein Emmentaler AOP mehr hergestellt werden.
Grund sind die schlechte wirtschaftliche Lage und negative Zukunftsprognosen in dem Bereich.
Geschäftsführer Frank Jantschik und Präsident Daniel Meyer teilten ihre Entscheidung am Dienstagnachmittag in einem Mediengespräch mit. Eine Erneuerung der Käseproduktionsanlagen würde sich wirtschaftlich nicht rechnen, berichtet der «Schweizer Bauer».
2023 notierte die Schaukäserei einen Verlust von 326'771 Franken. Vor der Revision wurde für das Jahr 2024 ein Gewinn von 39'341 Franken verbucht. Knappe 500'000 Franken an Abschreibungen aufgrund vergangener Investitionen wirkten sich jedoch negativ auf die Bilanz aus.
Zwölf Stellen gestrichen
Aufgrund der Massenentlassung von zwölf Stellen läuft ein Konsultationsverfahren. Die Stellen der übrigen 80 Mitarbeitenden sieht der Verwaltungsrat nicht in Gefahr.
Die Käserei soll nach der Schliessung begehbar werden, wie der «Schweizer Bauer» angibt. Der zu verkaufende Emmentaler AOP soll im Wechsel aus bis zu drei Käsereien bezogen werden.
Käsekaufvertrag gekündigt
Der Käseproduktionsbereich wurde durch gestiegene Milchpreise, eine tiefe Produktionsfreigabe beim Emmentaler AOP sowie hohe anteilige Personalkosten belastet. Meyer resümiert: «Die Emmentaler Schaukäserei verliert mit der Produktion von Emmentaler AOP aktuell Geld.»
Zusätzlich hat der Abnehmer Cremo den Käsekaufvertrag zum 1. Mai gekündigt. Prognosen bezüglich der Milchstammlieferanten zeigen, dass die Schaukäserei innert fünf Jahren 33 bis 50 Prozent weniger silofreie Milch erhalten würde.
