Bernerin gefrustet! Senior schnarcht während Klangschalen-Meditation
Thun 26.12.2024 - 04:17
Wellness-Frust für ein junges Paar aus dem Berner Oberland! Während einer Klangschalen-Meditation beginnt ein Senior zu schnarchen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Paar aus Thun BE besucht in den Wellness-Ferien eine «Klangschalen-Meditation».
- Aus Entspannung wird nichts. Ein Senior schnarcht und macht später Witze darüber.
- Die Thunerin ist gefrustet und hat die Schnauze voll von Klangschalen.
- Eine Knigge-Expertin kann die Verärgerung nachvollziehen.
«Klangschalen-Meditation im Salzstollen», steht im täglichen Entspannungsprogramm des Wellnesshotels im Elztal (D) geschrieben.
«Da nehmen wir teil», sagt Kira F.* beim Durchblättern des Heftchens während dem Morgenessen zu ihrem Partner. «Schliesslich wollen wir uns in unseren Wellness-Ferien maximal entspannen.»
Zwei Therapien gibt es an diesem Tag. Das Paar aus Thun BE entscheidet sich für diejenige um 18 Uhr. Ein Fehler!
Denn die «Klangschalen-Meditation im Salzstollen» wird für die 27-Jährige und ihren Freund (26) zum Reinfall. Nichts von Entspannung!
«Ich war nach der Therapie nur genervt», sagt die Nau.ch-Leserin gefrustet. Der Grund: ein schnarchender Senior.
«Einfach nur daneben»
Angefangen habe alles noch gut. «Wir lagen im abgedunkelten Salzstollen auf einer gemütlichen Liege, während die Therapeutin die Klangschalen spielte», erzählt die Thunerin. «Wie es sich gehört, herrschte vollkommene Ruhe.»
Nach wenigen Minuten der Erholung habe der Albtraum begonnen. «Teilweise schnarchte der Senior richtig laut», sagt Kira F.* aufgebracht. «Die Ruhe war somit dahin, keine Chance auf Entspannung. Einfach nur daneben.»
Das Ende der «Klangschalen-Meditation» kommt für das Paar aus dem Berner Oberland einer Erlösung gleich. Das gilt zudem für viele der restlichen Teilnehmenden. «Auch sie waren vom Schnarcher fürchterlich genervt», so die Nau.ch-Leserin.
Damit aber noch nicht genug. Direkt nach der Therapie weist die Ehefrau, die wohlgemerkt die ganze Zeit daneben lag, ihren Mann auf das Schnarchen hin.
Dieser zeigt allerdings keine Spur von Reue. «Er witzelte einfach nur und sagte, dass die Liege und die Matratze halt bequem gewesen sind», so Kira F.* verärgert.
«Ich kenne dieses Problem sehr gut und kann die Verärgerung der Teilnehmerin gut nachvollziehen», sagt Knigge-Expertin Katrin Künzle auf Nau.ch-Anfrage.
Alle Gäste hätten sich auf ein ruhiges und entspannendes Programm eingestellt. Dann wird das Erlebnis durch den lauten Schnarcher erheblich gestört.
«Wenn wir schlafen, entspannen sich unsere Muskeln. Auch das Gewebe in Rachen und Muskeln erschlafft. Viele Menschen schnarchen deshalb», erklärt Künzle.
Einen Vorwurf will sie dem Senior deshalb nicht machen. Dieser sei sich im Schlaf nicht bewusst, dass er alle anderen Gäste mit dem lauten Schnarchen stört.
«Ehefrau sollte ihren Mann auf das Schnarchen hinweisen»
Vielmehr nimmt die Knigge-Expertin die Ehefrau in die Pflicht, welche neben ihm liegt.
Da sich alle Teilnehmenden in einem Raum befinden, sei ein Ausweichen und Wechseln der Liege nicht möglich.
Künzle: «Ich würde in einem solchen Fall von der Ehefrau erwarten, dass sie ihren Mann anstupst und auf das Schnarchen hinweist.»
Da dies nicht passierte, wäre die Reihe an der Therapeutin gewesen. «Sie ist für das Wohlbefinden ihrer Kursteilnehmenden verantwortlich», sagt Künzle. «Sie müsste den Mann aufwecken und ihn auf das Schnarchen hinweisen.»
Sollte dieser dann wiederum einschlafen und schnarchen, müsste die Therapeutin den Gast bitten, den Raum zu verlassen.
Kira F.* hat sich laut der Knigge-Expertin richtig verhalten, in dem sie während der Therapie schwieg. Dennoch bereut die Thunerin, dass sie dem Schnarcher nicht die Meinung gesagt hat.
Für sie ist klar: «Von den Klangschalen habe ich die Schnauze vorerst voll. Ich werde mich in den nächsten Wellness-Ferien auf die anderen Spa-Angebote konzentrieren.»
* Name von der Redaktion geändert.
