Bern: Kapo distanziert sich nach Jahren von Polizisten-Buch!

Sandra Morgenroth
Sandra Morgenroth

Bern 03.12.2024 - 11:00

Ein Berner Polizist hat im Jahr 2018 ein Buch veröffentlicht. Darin verwendet er das rassistische «N-Wort». Jetzt erst reagiert die Kapo Bern.

Polizei Bern
Der Berner Polizist beschreibt in seinem Buch unter anderem seine Sicht auf Rassismus innerhalb der Polizei. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Berner Polizist hat vor sechs Jahren ein Buch veröffentlicht.
  • Darin verwendet er das «N-Wort» und beschreibt seine Sicht auf Rassismus bei der Polizei.
  • Die Kantonspolizei Bern distanziert sich nun von den Aussagen.

Der Berner Polizist beschreibt in seinem Buch seine Erfahrungen im Polizeidienst. Er äussert sich ungeniert über das «N-Wort» und bezeichnet es sogar als «hübsch». Das stösst bei der Kantonspolizei und der Anti-Rassismus-Kommission auf heftige Kritik – mit einer Verzögerung von Jahren. Und lediglich, weil der «Blick» nachgefragt hat.

Stefan Blättler stand an der Spitze

Die Kantonspolizei Bern schreibt nun: «Die vom Autor im erwähnten Buch gemachten Aussagen widerspiegeln in keiner Art und Weise die Werte der Kantonspolizei Bern. Weshalb wir uns ganz klar davon distanzieren.»

Der Autor informierte damals die Leitung der Kantonspolizei. An der Kapo-Spitze stand ein bekannter Name, nämlich der heutige Bundesanwalt Stefan Blättler (65).

Rassismus und Selbstjustiz

In einem Kapitel über Rassismus behauptet der Polizist, dass «Polizisten keine Rassisten» seien, sondern oft «gebrannte Kinder». Er beschreibt auch Vorfälle von Selbstjustiz unter Kollegen, wenn sie von Verdächtigen provoziert wurden.

Polizeiauto Bern.
Die Kantonspolizei Bern stimmt den Aussagen im Buch nicht zu. (Symbolbild) - keystone

Obwohl er Einsicht zeigt, dass Selbstjustiz keine Lösung sei, bleibt die Darstellung problematisch. Der Autor rechtfertigt sein Verhalten mit seiner persönlichen Sichtweise und betont, dass er kein Rassist sei.

Mehr aus Stadt Bern

YB FC Schaffhausen
1 Interaktionen
5 Interaktionen
EHC Kloten Miro Aaltonen